Superfoods-Beratungswissen – Teil 13

Papaya – „Schlankwunder“ und „Vitaminbombe“

06.04.2021, 09:15 Uhr

Papayas enthalten – hauptsächlich in Schalen und Kernen – das Enzym Papain, das der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen dient. Papain wirkt eiweißspaltend. (Foto: Paopano / stock.adobe.com) 

Papayas enthalten – hauptsächlich in Schalen und Kernen – das Enzym Papain, das der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen dient. Papain wirkt eiweißspaltend. (Foto: Paopano / stock.adobe.com) 


Teure Kerne

Papaya-Kerne werden in Online-Shops als „Pfeffer der Inkas“ angeboten, Kilopreis zwischen 240 und 400 Euro. Die getrockneten Kerne aus „kontrolliertem Anbau“ in „familiären Kleinbetrieben“ werden gepriesen als „Snack“ und „cleverer Pfefferersatz“. Die pfeffrige Schärfe der Kerne ist auf ihren hohen Gehalt an Senfölglykosiden zurückzuführen.

Die Verkäufer weisen (zu Recht) darauf hin, dass sie aufgrund der Health-Claim-Verordnung keine Angaben zu gesundheitlichen Wirkungen machen dürfen. Empfohlen wird die Aufnahme von fünf bis zehn Kernen ein- bis dreimal täglich. Einer der Verkäufer weist darauf hin, dass er selbst ca. 50 Stück „in seinem täglichen Rohkost-Salat“ zu sich nimmt. Man liest auch den Hinweis, dass die Kerne sich für die „innerliche Reinigung“ eignen und man auf YouTube nach entsprechenden Erfahrungsberichten suchen solle.

Papaya in der Küche

Papayas sind hierzulande inzwischen ganzjährig erhältlich, auch in Supermärkten oder bei Discountern. Unreife Papayas mit grüner Schale können gekocht oder zu Chutney verarbeitet werden. Reife Früchte erkennt man an ihrer gelblichen Färbung. Man isst das leckere, leicht glitschige Fruchtfleisch pur oder in Obstsalaten bzw. als Ergänzung zum Müsli. Wer exotische Geschmacksnoten liebt, kann so seinen Speiseplan bereichern. Zauberwirkungen auf die Gesundheit darf man allerdings genauso wenig erwarten wie bei allen anderen sogenannten Superfoods. Auch sollte man immer an die langen Transportwege denken. Kostengünstiger und nicht weniger gesund ist es, heimische Früchte und Gemüse zu bevorzugen.

Auf einen Blick

  • Papayas sind die Beerenfrüchte des Papaya- bzw. Melonenbaums. Das Fruchtfleisch kann unreif oder reif verzehrt werden. Reife Papayas haben einen aromatisch-fruchtig-süßen Geschmack.
  • Papayas enthalten – hauptsächlich in Schalen und Kernen – das Enzym Papain, das der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen dient. Papain wirkt eiweißspaltend.
  • Papain wird im Rahmen alternativmedizinischer Konzepte eingesetzt, die Wirkungen sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
  • Die Papaya-Früchte werden in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert und haben lange Transportwege hinter sich.

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Reinhild Berger, Apothekerin
redaktion@daz.online


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