Starke Pharmabranche in Baden-Württemberg

Die „Apotheke Deutschlands“ sitzt im Süden

Stuttgart - 12.04.2021, 09:30 Uhr

Auch in Sachen Corona sind gleich mehrere Unternehmen aus dem Südwesten tätig. (Foto: Yingyaipumi / stock.adobe.com) 

Auch in Sachen Corona sind gleich mehrere Unternehmen aus dem Südwesten tätig. (Foto: Yingyaipumi / stock.adobe.com) 


Die Pharmabranche konnte im Corona-Jahr nochmals zulegen. Viele Unternehmen, vor allem auch kleine und mittelständische, sitzen in Baden-Württemberg. Doch läuft auch hier nicht alles rund und manche Voraussetzungen erschweren den Standort Deutschland.

Curevac in Tübingen, Roche in Grenzach-Wyhlen, Boehringer Ingelheim in Biberach: Nicht zuletzt in der Corona-Pandemie tauchen immer wieder Namen von Pharmaunternehmen mit Standorten in Baden-Württemberg auf. Darunter große, bekannte. Aber auch kleine Firmen wie Apogenix mischen mit: In Heidelberg arbeiten die Mitarbeiter an einem Arzneimittel gegen COVID-19. Für Studien in Spanien, Russland und Österreich würden gerade Patienten gesucht, teilt eine Sprecherin mit. „Wegen der niedrigen Fallzahlen im Sommer 2020 stand Deutschland für die Durchführung damals nicht zur Disposition.“ Doch Apogenix bemühe sich gerade, eine Förderung für eine solche Studie vom Bundesforschungsministerium zu erhalten.

Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen

Es sind nur einzelne Beispiele aus einer großen Branche: „Baden-Württemberg ist mit seiner Pharmaindustrie die Apotheke Deutschlands“, sagt Ralf Müller, Geschäftsführer des Verbands ChemieBW in Baden-Baden. Mehr als ein Viertel aller Mitarbeiter der Branche deutschlandweit arbeite in hiesigen Betrieben. In Zahlen sind das den Angaben nach rund 40.000 Beschäftigte in 120 Unternehmen. Sie machten im vergangenen Jahr 15,2 Milliarden Umsatz. Die Pharmabranche in Baden-Württemberg habe damit einen Anteil von 37 Prozent nach Beschäftigten und Umsatz in der Chemie- und Pharmaindustrie.

Kleine und mittelständische Unternehmen bilden laut Müller die große Mehrheit, mehr als zwei Drittel der Unternehmen hätten weniger als 500 Mitarbeiter. „Es sind Start-ups aus dem Umfeld der Universitäten genauso wie Traditionsunternehmen – und sie sind in Forschung, Entwicklung, aber auch in der Wirkstoffherstellung und Produktion erfolgreich.“ Die Palette reiche von klassischer Arzneimittelproduktion, Forschung und Entwicklung über Bio- und Gentechnologie bis zur Herstellung von Generika, also Nachahmerpräparate von zugelassenen Arzneimitteln. „Bundesweit einmalig ist der Schwerpunkt der besonderen Therapieformen wie beispielsweise pflanzliche Arzneimittel oder Homöopathie“, so Müller.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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