PoC-Antigen-Schnelltests

Jeder zweite Bürgertest in NRW wird in Apotheken durchgeführt

Berlin - 26.04.2021, 16:45 Uhr

Apotheken etablieren sich als wichtige Stütze der Teststrategie. (Foto: IMAGO / Ralph Peters)

Apotheken etablieren sich als wichtige Stütze der Teststrategie. (Foto: IMAGO / Ralph Peters)


In Nordrhein-Westfalen wird rund die Hälfte der Corona-„Bürgertests“ in Apotheken durchgeführt. Darauf weist der Apothekerverband Nordrhein hin. Etwa ein Viertel der Apotheken des Landes bietet die für die Bürger:innen kostenlosen Schnelltests mittlerweile an. Auch in Sachsen-Anhalt ist bereits rund jede vierte Apotheke bei den Testungen dabei.

Seit dem 8. März können alle Bürgerinnen und Bürger kostenlose Corona-Schnelltests – sogenannte Bürgertests – in Anspruch nehmen. Durchgeführt werden die Tests von diversen Anbietern: Arztpraxen, vom öffentlichen Gesundheitsdienst betriebene oder beauftragte Testzentren oder sonstige beauftragte Dritte, zum Beispiel Apotheken.

Viele Apotheken hielten sich mit einem derartigen Angebot zunächst zurück – der Aufwand ist beträchtlich, die Bezahlung mäßig. Doch mittlerweile wächst die Bereitschaft zum Mitmachen. Testendes Personal ist seit einiger Zeit auch in der Impfpriorisierung vorgerückt. 

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Wie der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) am heutigen Montag mitteilt, tragen die öffentlichen Apotheken in NRW mit circa 50 Prozent den größten Teil zu den Bürgertests im Bundesland bei. In den ersten sieben Wochen hätten sie etwa 3,3 Millionen der für die Bürger:innen kostenlosen Corona-Schnelltests durchgeführt. Das Gesundheitsministerium des Landes habe in diesem Zeitraum offiziell insgesamt 6,7 Millionen Bürgertests erfasst.

Zwar ist bei Weitem nicht jede Apotheke dabei – aber rund ein Viertel ist es mittlerweile. Dem AVNR-Vorsitzenden Thomas Preis zufolge beteiligen sich nach aktuellem Stand von den rund 4.000 Apotheken in NRW bereits 1.000. Und: Von Woche zu Woche werden es mehr. Das NRW-Gesundheitsministerium beziffert die Zahl der Teststellen im Land auf insgesamt „mehr als 6.000“.

Für Preis ist offensichtlich, dass die öffentlichen Apotheken auch bei der Teststrategie in Land und Bund eine nicht zu ersetzende Säule der flächendeckenden Infrastruktur sind. „Gerade bei der Umsetzung der kostenlosen Schnelltests zeigt sich in besonderer Weise, wie bürgernah das flächendeckende Apothekennetz ist“, sagt der Verbandschef. „Es ist gut, dass jetzt die Bevölkerung auch bei der qualifizierten Durchführung von Schnelltests vom wohnortnahen Versorgungsnetz der Apotheken profitiert.“ Schließlich seien Schnelltestangebote der Apotheken mit deren fachlicher Expertise nicht nur in Citylagen, sondern eben auch in vielen Stadtteilen der großen Städte an Rhein und Ruhr und in den ländlichen Regionen für die Menschen gut erreichbar.

„Freitesten“ gibt es nicht

Preis warnt allerdings davor, dass die Menschen die Tests als ein „Freitesten“ auffassen und betont: „Es gibt kein Freitesten, um dann Pandemieregeln, wie das Vermeiden von persönlichen Kontakten, außer Acht zu lassen.“ Weiter erklärt er, dass es epidemiologisch am sinnvollsten sei, sich zweimal in der Woche testen zu lassen. „So können zahlreiche unentdeckte und symptomlose Infektionen entdeckt werden. Wir können so ein ungehindertes Weiterverbreiten des Virus erheblich vermindern.“



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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