DAZ.online: Was läuft „falsch“ im Darm bei MS?
Professor Haghikia: Was wir sehen, ist, dass sich das gesamte Mikrobiom von MS-Patienten von dem von Kontrollgruppen unterscheidet. Und zwar nicht nur bei einzelnen Bakterien oder Bakterienstämmen. Tatsächlich sind bei MS-Patienten ganze Netzwerke an Bakterienfamilien, vor allem in ihrer Quantität, verändert. Was zudem sehr augenscheinlich ist: Diese quantitativ verminderten Bakterienfamilien produzieren unter anderem kurzkettige Fettsäuren – Propionsäure, Essigsäure und Buttersäure –, die sie aus den Zellwänden langer Pflanzenfasern abspalten. Und eben diese kurzkettigen Fettsäuren, insbesondere Propionsäure, sind im Serum und im Stuhl von Patienten mit Multipler Sklerose deutlich reduziert.
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