BPhD-Kolumne

Pharmazeutische Dienstleistungen: PTA nicht vergessen!

12.05.2021, 10:45 Uhr

Fabian Brückner, BPhD-Beauftragter für Interprofessionelles. (b/Foto: BPhD)

Fabian Brückner, BPhD-Beauftragter für Interprofessionelles. (b/Foto: BPhD)


PTA können Kompetenzen ausweiten

PTA können in diesem Rahmen, ebenso wie die Apotheker:innen, ihre Kompetenzen ausweiten und somit wird der Beruf attraktiver werden. Dass in diesem Zusammenhang einige Apotheker:innen die Befürchtung hegen, eine Ausweitung der Kompetenzen der PTA würde zu einem Bedeutungsverlust des Apotheker:innenberufs führen, erscheint unbegründet. Diese Sorge ist schon deshalb nicht nachvollziehbar, da allein die Unterschiede in Inhalten und Gewichtungen der unterschiedlichen Ausbildungen bereits einen Kompetenzen-Wettkampf zwischen Apotheker:innen und PTA von vornherein ausschließen sollten.

Vielmehr stellt sich die Frage, warum sich mitunter Teile der Apothekerschaft gegen pharmazeutische Dienstleistungen sträuben, obwohl diese viele neue Möglichkeiten und Perspektiven mit sich bringen. Der Berufsstand des Apothekers hebt sich mit den eigenen zusätzlichen Qualifikationen und Verantwortungen wieder von der PTA ab, womit die angesprochene Sorge über einen Kompetenzkonflikt vollständig geklärt erscheint. Darüber hinaus werden die neuen Kompetenzen und Angebote den Apotheker:innenberuf sowohl attraktiver als auch vielseitiger zu gestalten. Eine steigende Attraktivität ist ebenso für die Ausbildung zur PTA zu erwarten, deren Beliebtheit über die vergangenen Jahre abgenommen hat. Der BVpta sieht in einer Erweiterung der Ausbildung und auch der Kompetenzen das Potenzial, dass der PTA-Beruf wieder interessanter für qualifizierte Bewerber:innen wird.

Zusammenfassend gilt, dass die Qualifikationen der Apotheker:innen durch eine Entwicklung der PTA-Kompetenzen keinesfalls abgewertet würden. Im Gegenteil: Eine gleichmäßige Weiterentwicklung der Kompetenzen von sowohl PTA als auch Apotheker:in würde sowohl der Begeisterung für die Berufsbilder als auch dem Patient:innenwohl zugutekommen.

Apotheker:innen und PTA sind Expert:innen auf dem Gebiet der fachgerechten Medikamentenversorgung und der Beratung zu gesundheitlichen Problemen. Dessen sollten sie sich bewusst sein und daher einander wertschätzen und unterstützen. Alle Apothekenmitarbeiter:innen sollten die Zukunft der Apotheke gemeinsam gestalten können. Ein bloßes Verhindern des Qualifikationsausbaus der PTA ist nicht zielführend. Die Apotheke vor Ort benötigt eine Modernisierung und sollte sich dabei wieder zu einer Einrichtung des Heilberufs und weg vom Verkaufsberuf entwickeln. Dies kann über die Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen erfolgen. Allerdings müssen dafür die erforderlichen Leistungen klar definiert und von einer zielführenden Kommunikation begleitet werden.



Fabian Brückner, BPhD-Beauftragter für Interprofessionelles
redaktion@daz.online


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