Beeindruckende Genauigkeit

Hunde können Coronavirus riechen

Remagen - 27.05.2021, 14:15 Uhr

Dass Hunde Krankheiten über den Geruch detektieren, ist prinzipiell nichts Neues. In einer Studie wurde nun überprüft, ob das auch für SARS-CoV-2 gilt. (Foto: raquel / AdobeStock)

Dass Hunde Krankheiten über den Geruch detektieren, ist prinzipiell nichts Neues. In einer Studie wurde nun überprüft, ob das auch für SARS-CoV-2 gilt. (Foto: raquel / AdobeStock)


Geruchsprofil hält sich eventuell noch länger

Eine zusätzliche Komplikation ergab sich aus zwei Proben, die zwar SARS-CoV-2 negativ waren, aber bei der Mehrheit der Hunde trotzdem zu konsistenten und wiederholten Warnungen führten. Eine Probe stammte von einer Person, die sich kurz davor von COVID-19 erholt hatte. Die zweite Probe kam von einer Person, die kürzlich COVID-19-Symptome gehabt hatte, jedoch ebenfalls PCR-negativ war. „Die Hunde reagierten immer wieder auf diese Proben und wir sagten ihnen immer wieder nein“, berichtet Otto. Bestätigte SARS-CoV-2-negative Kontrollen könnten deswegen ein Problem sein. Eine mögliche Erklärung wäre, dass sich das COVID-19-Geruchsprofil auch nach der Genesung noch länger hält.

Jetzt schnüffeln die Hunde an T-Shirts

Nach den Ergebnissen ihrer Studie halten die Wissenschaftler es für sicher, dass es einen SARS-CoV-2-Geruch gibt, den Hunde erkennen können, aber das Training müsste ihrer Meinung nach eine erheblich größere Anzahl verschiedener Proben beinhalten. Um die Qualität, Reproduzierbarkeit und Gültigkeit ihres Ansatzes zu verbessern, sollen die Erkenntnisse nun in eine weitere Untersuchung einfließen. 

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In der von Otto und Kollegen bezeichneten „T-Shirt-Studie“ sollen die Hunde darauf trainiert werden, anhand flüchtiger organischer Verbindungen zwischen den Gerüchen von COVID-19-positiven, -negativen und geimpften Personen zu unterscheiden. Dafür benutzen sie ein T-Shirt, das die Probanden über Nacht getragen haben. „Wir sammeln in dieser zweiten Studie viel mehr Proben, Hunderte oder mehr als in der ersten und wollen die Hunde damit an das heranführen, womit sie es später in der Praxis zu tun bekommen“, erklärt Otto.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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