Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

13.06.2021, 07:45 Uhr


11. Juni 2021

Bleiben wir bei den Covid-19-Impf-Zertifikaten: Es gibt noch Fragen. Mein liebes Tagebuch da ist noch einiges nicht ganz geklärt. Was allerdings klar ist: Jede Apotheke, auch wenn sie keinem Apothekerverband angeschlossen ist, kann sich auf dem Internet-Portal des Deutschen Apothekerverbands „mein-apothekenportal.de“ registrieren – das ist die Voraussetzung dafür, dass eine Apotheke die digitalen Covid-19-Impf-Zertifikate ausstellen kann. Aber wo es noch Informationsbedarf gibt, sind Fragen wie: Wer darf die Zertifikate ausstellen? Welche Dokumentationspflichten bestehen? Lässt sich der Service auch online anbieten? Welche Haftungsrisiken gibt es? Und wie schützt man sich davor? DAZ.online hat über diese Punkte mit Rechtsanwalt Dr. Morton Douglas gesprochen. Mein liebes Tagebuch, wer bei der Digitalisierung der Impf-Zertifikate mitmachen möchte, sollte sich das Interview mal durchlesen.

 

Früher war es keine Frage: Für die Apotheken war es selbstverständlich, auch Hilfsmittel abzugeben. Doch dann kam die Präqualifizierung, die Medizinproduktebetreiberverordnung und gefühlt 100 zu beachtende Hilfsmittellieferverträge, so Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, was dazu führte, dass vor allem Hilfsmittel nicht mehr wirtschaftlich beliefert werden können. Mein liebes Tagebuch, die Hilfsmittelbelieferung ist in der Tat noch immer eine janusköpfige Sache: Einerseits macht sie viel Arbeit und es ist kaum etwas daran verdient, andererseits erwarten die Kunden von einer guten vollsortierten Apotheke, dass sie dort auch ihre Hilfsmittel beziehen können. Saar zweifelt daran, ob Apotheken sich weiterhin an der Hilfsmittelversorgung beteiligen sollten, zumal es auch kein Muss, keinen Kontrahierungszwang gibt. Mein liebes Tagebuch, kann ich gut verstehen, wenn diese Frage aufkommt. Vermutlich kann sich diese Frage jede Inhaberin, jeder Inhaber einer Apotheke nur selbst beantworten. Und: Man muss es sich leisten können, an der Hilfsmittelversorgung teilzunehmen. Letztlich geht es damit wieder in die Richtung, dass zukünftig in Deutschland nicht mehr jede Apotheke alles leisten können wird. Und mit den pharmazeutischen Dienstleistungen, die derzeit in der Mache sind, wird ein weiterer Schritt in diese Richtung getan: Es gibt Apotheken mit unterschiedlichen Leistungsangeboten, Apotheken unterschiedlicher Klassen. Mein liebes Tagebuch, aber haben wird das nicht schon heute?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Rücken stärken

von Dr. Radman am 13.06.2021 um 13:18 Uhr

Ja, Herr Spahn ist nicht perfekt und ja, er hat viele Fehler gemacht, aber er ist noch besser als möglicherweise Herr Lauterbach oder sonstwer von den Grünen. Deshalb sollten wir dem Minister gegenüber Angriffe der Sozis den Rücken stärken.

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AOK Hessen

von Dr.Diefenbach am 13.06.2021 um 10:37 Uhr

..was auch einmal die pharmazeutische Seele froh stimmen dürfte:Die AOK Hessen hat nach vorliegenden Infos ja die Forderung der Nachzahlung angeblich verlorengegangener Herstellerrabatte vergangener Jahre, welche noch eingesammelt werden sollten(2015 bis...)nach entsprechender Rechtssprechung ad acta gelegt.
Das soll ruhig auch mal erwähnt werden, ebenso die Tatsache, dass halt auch die Juristin der AOK Hessen ein klar denkender Zeitgeist ist,
Zu den MASKEN:Das überlagert ja wieder mal die Sauerei mit den Würstchenbudentestzentren.Uns wirft man allerorts massive Geldscheffelei vor,die Betrügerei !! in Testzentren in etlichen Fällen scheint informativ keine Rolle zu spielen??
und die offenbar völlig überzogene Geldgewährung in IMPFZENTREN ,hier sind sicher einige Kollegen jetzt beleidigt, spielt,da Wahlkampf ist,auch keine tragende Rolle.Dass die Systeme bald zugemacht werden,kommt dazu...

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Ist ja toll

von Karl Friedrich Müller am 13.06.2021 um 8:43 Uhr

Dass es uns gut geht. Und das so pauschal rausposaunt wird. Auch wenn es so nicht stimmt. Es stimmt gar nicht. Ohne die Masken wäre das Betriebsergebnis bei vielen zappenduster.
Diese oberflächliche Euphorie in der DAZ macht mir zunehmend Probleme.
Wir haben sehr viel Umsatz und Gewinn an die Versender verloren. Klar, es bleiben einige Apotheken, die sich „dumm und dämlich“ verdienen. Das sind die Ausnahmen.
- Gekürzt wurde auch bei der Botendienstpauschale. Schon vergessen? 2,98€ für einen Botendienst ist zwar besser als nichts, trotzdem eine Unverschämtheit, schon wegen der Denke, die dahinter steckt.

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