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Mein liebes Tagebuch

05.09.2021, 07:30 Uhr

Warum tut sich die ABDA so unendlich schwer mit den pharmazeutischen Dienstleistungen? (Foto: Alex Schelbert)

Warum tut sich die ABDA so unendlich schwer mit den pharmazeutischen Dienstleistungen? (Foto: Alex Schelbert)


31. August 2021

Da schau an: So klammheimlich sind eben mal zwei brisante Anträge aus dem Antragskatalog zum Deutschen Apothekertag verschwunden, nämlich der Antrag zur Weiterentwicklung der Pharmazeutischen Dienstleistungen und der Antrag für ein Konzept zur Konsolidierung des ABDA-Haushalts. Der Geschäftsführende ABDA-Vorstand selbst hatte den Antrag zu den pharmazeutischen Dienstleistungen eingebracht – und eben wieder gecancelt. Schwerpunkte dieses Antrags waren zum einen der Appell, die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen schnellstmöglich für die Versicherten erlebbar zu machen, zum andern die Forderung nach zusätzlichem Geld für die Dienstleistungen. Mein liebes Tagebuch, mal ganz theoretisch betrachtet wäre das ein sinnvoller Antrag gewesen, der allerdings einen riesengroßen Haken gehabt hätte, was sogar dem Antragsteller dämmerte: Bisher ist immer noch unbekannt, um welche Dienstleistungen es sich denn eigentlich handelt, die den Versicherten „erlebbar“ gemacht werden sollen. Und für etwas mehr Geld zu fordern, das noch gar nicht bekannt ist – na ja, das hat mittlerweile auch die ABDA gemerkt, dass dies wenig zielführend ist. Nun ja, dieser Antrag musste aus dem Katalog, wobei es natürlich schade ist, dass es bis heute noch keine Vorstellungen der pharmazeutischen Dienstleistungen gibt. Und zum zweiten zurückgezogenen Antrag – er kam von der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern und soll bereits einige Unruhe ausgelöst haben. Er forderte einen kleineren ABDA-Haushalt und eine Verschlankung der Organisationsstrukturen, also weniger Geld für eine schlankere ABDA. Mein liebes Tagebuch, darüber wird man doch mal diskutieren dürfen. Denn in den vergangenen Jahren ist der ABDA-Haushalt ständig und deutlich gewachsen, warum nicht mal über Möglichkeiten für Einsparungen sprechen. Aber nicht jetzt, so ist zu hören, man wolle erstmal die Arbeitsergebnisse einer Strukturanalyse zur Organisation der ABDA abwarten, die im Herbst vorliegen sollen. Der Antrag zum Apothekertag wäre da zu früh gekommen, man wolle den Ergebnissen nicht vorgreifen. Mein liebes Tagebuch, dann sind wir mal richtig gespannt auf die Strukturanalyse und vor allem die Konsequenzen daraus… und spätestens dann muss auch über Verschlankung diskutiert werden.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

Antragsrückzug

von Dr. Diefenbach am 06.09.2021 um 20:18 Uhr

...Schade,man hat gedacht, die neue Führung ist da doch richtungsweisender aufgestellt:Ein Rückzug des Antrages zur Konsolidierung der Finanzen:Wie dringend ist er nötig.Klar,nun wird wieder weiter das Geld pro Jahr um ca 3 % erhöht von der Basis eingezogen,es gibt neue Stellen.Der Beschluss auch in den Folgejahren immer MEHR Geld zu veranschlagen(WOFÜR an doch so etlichen Punkten??),es ist leider wie fast immer:Unbequemes wird verschwunden gemacht.....
Ich erinnere auch mal ans QMS:Hat man jemals ein Ergebnis gehört?Grossvolumig wurde hier vor Jahren!! eine Aussage versprochen-
Ach,Berlin.SO schafft man weder Wähler noch eine Zukunft dieser ABDA Struktur!!

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Schweigen

von Reinhard Rodiger am 05.09.2021 um 17:54 Uhr

Statt Debatte über Mittel und Ziele, zukünftig lebensfähig zu werden:SCHWEIGEN.Das Zurückziehen des entsprechenden (unvollständigen)Antrags lässt das Schweigen richtig laut werden.Wohlverstanden,der Antrag als Synonym für notwendige Arbeiten. Ich brauche das nicht wiederholen.
Wer zuviel schweigt, den erwischt das Leben.Das gilt hier anscheinend nicht. Hier erwischt es andere, und die laufend.

Trotzdem ist nichts gefährdet. Es ist ein Missverhältnis in der Sicht der Dinge.An einem kleinen Beispiel wird es deutlich.Statt eindeutig zu fordern, dass der Betrag für die Grippeimpfung
netto ist (wie kaufmännisch üblich), wird die Option zur Minderung des Betrags offengelassen.Wer so verhandelt, braucht nicht auf gute Ergebnisse zu warten.Das Signal wird gesendet: nicht so wichtig.Wer seine Ziele nicht nennen kann oder will kann sich nicht beschweren, abgehängt zu werden.

Dieses Schweigen oder nicht positionieren macht es der Politik einfach.Das ist wirklich nicht nötig.Da helfen auch die paar Führungsfloskeln nichts.Oder hat einer wirklich etwas gehört?

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Lobenswert

von Ulrich Ströh am 05.09.2021 um 8:50 Uhr

Im Fußball können die Spieler auch keine Erhöhung der Siegprämie für noch nicht erzielte Tore fordern…

Lobenswert, dass dies dem Geschäftsführenden Vorstand der ABDA zu seinem eigenen Antrag noch rechtzeitig vor dem Apothekertag aufgefallen ist.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Lobenswert

von Christiane Patzelt am 05.09.2021 um 15:45 Uhr

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Und Dienstleistungen regelmäßig erbracht , sollten schon ein Preisschild haben. Wie sonst soll ich unternehmerisch entscheiden, ob ich es anbieten werde oder nicht? Ich möchte auch keine zufalls-und launengeführte Bezahlung wie bei der Maskenversorgung, Botendienst, Coronaimpfstoffbesorgung, Testung und Zertifikatserstellung. Diese ganze Preisrange war genau nach Ihrem „Prämienschrma“ und je besser wir geliefert haben, desto weniger wertvoll wurde dies betrachtet. So geht Betriebswirtschaft nicht, und glauben Sie mir, dieses Preisge-eiere macht auch was mit der Motivation, sich hier einzubringen…Insofern wäre es schon super gewesen, in den Standesorganisationen VORHER zu beratschlagen:

was machen
was soll es kosten
was ist das Ziel

Es wäre schön, wenn es nur annähernd einen Businessplan gäbe, wo es mit uns hingeht! Das Panikorchester der letzten 18 Monate hat hoffentlich ausgedient und wir sollten uns dringend in seriöse Planung begeben auch auf dem DAT und sowohl große aber auf jeden Fall auch die Dorfapotheken mitnehmen—-die verschwinden immer mehr und hinterlassen eine unwiederbringliche Lücke, der zum Erdrutsch ausarten kann. Kriegen wir perfider Weise jetzt schon um dir Ohren geschlagen, dass nur der Versand die Versorgungslückf stopfen kann, die wir leidensunwillige Inhaber:innen hinterlassen…also warne ich dringend vor Aufschieberitis und „wird schon nichts passieren“ Ich verstehe nicht, warum der dt Apothekertag meknt, sich Zeit lassen zu können…Ist doch wie beim Hurrikan am Strand liegen zu bleiben…

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