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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nutzte seinen Auftritt beim Deutschen Apothekertag kurz vor den Bundestagswahlen, um den Apothekerinnen und Apothekern nochmals Dank für ihre Verlässlichkeit und die gute Zusammenarbeit auszusprechen. Gerade in der Pandemie hätten sie unter Beweis gestellt, wie unverzichtbar sie sind. Dass ein „Danke“ allein nicht reicht, ist Spahn bewusst – doch er ist überzeugt: Auch finanziell erhalten und erhielten die Apotheken ihre Anerkennung.
Wenige Tage vor der Bundestagswahl kam Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein weiteres Mal zum Deutschen Apothekertag – ein Auftritt, den er sich nicht nehmen ließ. Den Apothekerinnen und Apothekern in Düsseldorf brachte er vor allem eines mit: Anerkennung und Dank für ihre Leistungen in der Pandemie. „Sie haben in den letzten 18 Monaten gezeigt, dass sie unverzichtbar sind“, erklärt er. Und das gerade dann, wenn es darauf ankomme. Dies gelte persönlich für die Bürger und Patienten, die Rat in der Apotheke suchten, aber auch national – schließlich wurden die Apotheken mit allerlei Aufgaben bei der Pandemiebekämpfung bedacht. Es habe sich dabei gezeigt, dass sich einige Regeln aussetzen lassen, so Spahn. Etwa als es um die Herstellung von Desinfektionsmitteln ging oder auch bei der Arzneimittelabgabe, wenn ein Präparat nicht verfügbar ist. Einige von ihnen könne man möglicherweise auch abschaffen, weil man sehe, dass mit einer flexibleren Handhabe einfach mehr möglich ist – aber konkretere Versprechungen machte der Minister nicht.
Dafür betonte er einmal wieder, dass Apotheken für die Menschen „ein Stück Heimat“ sind. Sie gäben Sicherheit – und Umfragen zeigten Zufriedenheitswerte, von denen Politiker „nur träumen“ könnten.
125.000 Euro mehr Umsatz für die Apotheke
Spahn räumt ein: Ein „Danke“ und Applaus reichen nicht aus für all jene, die in der Pandemie so viel geleistet haben. Allerdings: Über ehrlich gemeinten Dank dürfe man sich schon freuen. Zudem: 2020 und 2021 hätten einer Apotheke im Durchschnitt 125.000 Euro mehr Umsatz gebracht. Wer in der Pandemie etwas leiste, dürfe auch finanzielle Anerkennung bekommen – „das ist nicht nur okay, sondern richtig und fair“, so Spahn. Er stehe zu jeder Entscheidung, die er hier getroffen habe.
Die Apotheken hätten auch zum großen Impferfolg in Deutschland einen wichtigen Beitrag geleistet, so der Minister weiter. Mag es in der Impfkampagne vereinzelt Probleme gegeben und es an verschiedenen Stellen geruckelt haben – am Ende habe man eine „logistische Meisterleistung“ vollbracht und Deutschland stehe mit rund 106 Millionen Impfungen im internationalen Vergleich weit vorne.
Impfzertifikate: Digitalprojekt in nur drei Monaten
Was die digitalen Impfzertifikate betrifft, habe man es zwar nicht immer leicht miteinander gehabt – aber auch hier ist Spahn mit dem, was er mit den Apotheken erreicht hat, vollauf zufrieden: Im März habe man sich für den eingeschlagenen Weg entschieden, im Juni seien bereits über 40 Millionen Zertifikate ausgestellt worden. „Zeigen Sie mir ein Digitalprojekt des Bundes, das innerhalb von drei Monaten entschieden, mit allen Anforderungen des Datenschutzes und der Datensicherheit umgesetzt und bei gut 20 Millionen Menschen auf dem Handy verfügbar ist.“ In den Apotheken habe dies Umstellungen erfordert, daher habe es anfänglich auch eine höhere Vergütung gegeben.
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