Nur eine SMC-B-Karte pro Apotheke?

„Wir schaffen uns ein gefährliches Nadelöhr“

Stuttgart - 04.10.2021, 17:50 Uhr

Für den Kölner Apotheker Erik Tenberken zeigt sich am Beispiel der SMC-B-Karten, wie sehr die Apothekerschaft in Fragen der digitalen Zukunftsgestaltung „im Standesdünkel gefangen“ ist. (Foto: Sascha Swiercz)

Für den Kölner Apotheker Erik Tenberken zeigt sich am Beispiel der SMC-B-Karten, wie sehr die Apothekerschaft in Fragen der digitalen Zukunftsgestaltung „im Standesdünkel gefangen“ ist. (Foto: Sascha Swiercz)


Tenberken: Es gibt keine Standard-Apotheken

Die Apothekerkammern sehen das offenbar anders. Auf Anfrage der der DAZ erklärt Klaus Laskowski, Justiziar und stellvertretender Geschäftsführer der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), dass er derzeit keine ausreichende Rechtsgrundlage dafür sehe, dass für Teileinheiten der Apotheke (beispielsweise einen Versand-Shop) eigenständige SMC-B-Karten ausgegeben werden können. Für den Bereich der BLAK gibt Laskowski an, dass in einigen wenigen Fällen zweite SMC-B-Karten ausgegeben wurden, und zwar dann, wenn manche Apotheken aufgrund räumlicher Begebenheiten auf eine zweite TI-Ausstattung angewiesen sind, beispielsweise bei ausgelagerten Lagerräumen im Rahmen der Krankenhausversorgung, und dies technisch nicht anders zu lösen war. Außerdem weist er auf die Zweitkarte als Back-up-Lösung hin.

Erik Tenberken kann und will die Haltung der Standesvertretung nicht akzeptieren, vor allem deshalb nicht, weil § 313 Abs. 1 Satz 2 SGB V ja ausdrücklich die „Identifikation und Adressierung von […] organisatorischen Einheiten von Leistungserbringern“ einschließt. Der Bedarf mehrerer SMC-B-Karten ergebe sich daraus, dass Apotheken sich zunehmend differenzierten, um den Menschen Mehrwerte zu bieten. „Es existiert nicht die Standard-Apotheke, die sich die ABDA wünscht“, betont Tenberken. Am Beispiel der SMC-B-Karten zeige sich für ihn derzeit, wie sehr die Apothekerschaft in Fragen der digitalen Zukunftsgestaltung im Standesdünkel gefangen ist.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Ins Gespräch kommen statt Wichtigtuerei

von Kathrin Storch am 04.10.2021 um 19:08 Uhr

Anstatt die Standesvertretung an den Pranger zu stellen (und sich damit selbst furchtbar wichtig zu tun) - sollte der Kollege einfach mit den betreffenden Stellen das Gespräch suchen - dafür braucht es keinen so plakativen Text - eine Konzentration auf die Lösung ist sowas wahrlich nicht - eher eine bewusste Eigenwerbung … schade sowas

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AW: Ins Gespräch kommen statt Wichtigtuerei

von Reinhard Rokitta am 05.10.2021 um 9:16 Uhr

Wozu braucht der Kollege Eigenwerbung? Die Arroganz und Besserwisserei der Berufsvertretung, für die das Fax anscheinend immer noch das Nonplusultra ist, hat uns beim Einstieg in die Digitalisierung nur behindert. DVD und Bücher im Abo als notwendige Unterlagen für die ApoBetrO spricht auch Bände!

AW: Ins Gespräch kommen

von Heinrich Meyer am 05.10.2021 um 9:58 Uhr

Wenn man das Gespräch mit der Kammer sucht, bekommt man einen ablehnendes Schreiben der Justiziarin aufgrund der fehlerhaften Interpretation der Vergabekriterien durch eben diese. Die Stellungnahme der Gematik weist hier schließlich auch auf die zutreffende Beurteilung hin. Wenn diese befolgt werden würde, könnten wir vielleicht auch den organisatorischen Nachteil gegenüber den EU-Versendern ausgleichen. Das scheint bei Kammer und DAV aber niemanden zu interessieren.
P.S. Dabei ist es übrigens nicht einmal so, dass alle in Deutschland zuständigen Aufsichtsbehörden in dieser Frage einheitlich verfahren würden.

SMC B-Karten

von Sabine Schneider am 04.10.2021 um 18:30 Uhr

Alles kein Problem für Frau O.

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