Wie wirkt Capsaicin?
Capsaicin ist ein natürlicher Bestandteil in verschiedenen Paprika-Arten, unter anderem in Chilischoten, die gemahlen als Cayennepfeffer im Handel sind. Neben seinem kulinarischen Einsatz findet Capsaicin auch Anwendung zur Schmerzbehandlung. Die Ratio dahinter: Capsaicin aktiviert bestimmte „Schmerzrezeptoren“ (Nozizeptor) – den transienten Rezeptor-Potenzial-Kationenkanal der Unterfamilie V, Subtyp 1 (TRPV1)-Rezeptor, dabei steht das „V“ für Vanilloid, weswegen der Rezeptor früher veraltet Vanilloid-Rezeptor hieß oder nach seinem Agonisten Capsaicin als Capsaicin-Rezeptor bezeichnet wurde. Der Rezeptor kommt in Nervenzellen des zentralen und peripheren Nervensystems vor. Neben Capsaicin können auch andere Reize, wie Hitze oder ein erniedrigter pH-Wert, TRPV-1 aktivieren, was im Gehirn als Schmerzsignal wahrgenommen wird. Initial kommt es zu Schmerz, Schärfe, Brennen oder Erythem. Später soll es zur kutanen Desensibilisierung des Nozizeptors kommen, was sodann für die gewünschte Schmerzlinderung verantwortlich sein soll. Die Entdeckung des TRPV-1-Rezepors wurde in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.
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