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5. November 2021
Bald stehen wieder Gehaltstarifverhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband ADA und der Apothekengewerkschaft Adexa an. Das Dilemma, in dem sich die Tarifparteien befinden, hat sich in den vergangenen Jahren und auch in diesem Jahr nicht geändert: Während die Honorare für die Apotheken nicht gestiegen sind und Mehreinnahmen bei Apotheken nur durch Umsatzzuwächse, so es sie gibt, entstehen, steigen die Lebenshaltungskosten weiter an. Auf der einen Seite müssen die Apothekengehälter angepasst werden, zumal sie eh nicht zur oberen Liga gehören, auf der anderen Seite halten sich die Umsatzsteigerungen und Erträge der Apotheken in Grenzen – das verspricht keine leichten Tarifverhandlungen. Und dennoch dürfte beiden Parteien bewusst sein, dass sich etwas tun muss, wie auch Theo Hasse, der langjährige und nun ausgeschiedene ADA-Chef im Gespräch mit DAZ.online wissen ließ. Der Fachkräftemangel im Apothekenbereich und auch die höheren Mindestlöhne werden die anstehenden Gehaltstarifverhandlungen beeinflussen. Theo Hasse ist wie auch Heidrun Hoch, die ehemalige Vorsitzende der TGL Nordrhein, überzeugt, dass der Gehaltstarif die in der Realität gezahlten Gehälter besser abbilden muss – mein liebes Tagebuch, es ist gemeinhin bekannt, dass viele Apotheken ihren Mitarbeitern bereits ein übertarifliches Gehalt bezahlen. Also, da liegt es doch wirklich auf der Hand, den Tarifvertrag anzupassen. Wer sich für den Apothekerberuf interessiert, wird beim Blick in die Gehaltstabellen dann attraktivere Gehälter finden als heute – was den einen oder die andere eher dazu bewegen könnte, den Arbeitsplatz Apotheke ins Auge zu fassen. Was längst überfällig ist: Vielleicht wird endlich eine neue Tarifgruppe für die Filialleitungen eingeführt. Mein liebes Tagebuch, es kann doch nicht verkehrt sein, wenn man als approbierte Kraft weiß, was einen mindestens erwartet, wenn man mehr Verantwortung und Engagement übernimmt und eine Filiale führt.
Apotheken sind E-Rezept-ready – so hieß es jedenfalls vor Kurzem. Aber stimmt das auch? Testen können das derzeit wohl nur ein paar Apotheken in der Pilotregion Berlin-Brandenburg. Alle anderen Apotheken müssen das glauben, was ihnen ihr Softwarehaus gesagt und auf die Apothekenrechner gespielt hat. Und da gibt es nun Gerüchte: Wie bei Erprobungen in der Pilotregion zutage getreten ist, seien bei weitem noch nicht alle Apotheken „ready“ fürs E-Rezept. Vor allem soll es Probleme bei der Abrechnung der E-Rezepte geben. Was ist da nun dran? In einer gemeinsamen Pressemitteilung widersprechen die Verbände der Softwarehäuser und der Rechenzentren, ADAS und VDARZ, diesen Gerüchten und Darstellungen. Wie E-Rezepte zwischen der Apotheken-Software und dem Rechenzentrum übermittelt werden, sei laut ADAS und VDARZ habe man bereits deutlich vorher gemeinsam gestaltet, und zwar im Rahmen des GERDA-Modellprojekts. Lediglich die Schnittstellen habe man aktualisieren müssen. Richtig sei allerdings, so ADAS und VDARZ, dass bislang noch nicht alle Softwarehäuser E-Rezepte bearbeiten können. Richtig „ready“ seien u. a. Pharmatechnik und Noventi. Mein liebes Tagebuch, es ist halt wie immer, an Gerüchten ist meist ein bisschen was dran. Nun hoffen alle, dass auch die anderen Softwarehäuser bis zum 1. Januar 2022 „ready“ sind und wir Apothekers dann nicht „fix und fertig“.
4 Kommentare
Dispensierrecht im Notdienst
von Dr. Christoph Klotz am 09.11.2021 um 0:27 Uhr
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AW: Dispensierrecht im Notdienst
von Dr. Christoph Klotz am 09.11.2021 um 0:49 Uhr
Zweiter Kommentar
von Frank am 08.11.2021 um 6:18 Uhr
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Kein einziger Kommentar
von Conny am 07.11.2021 um 22:12 Uhr
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