Interview mit ABDA-Präsidentin Overwiening

„Der Gestaltungsspielraum einer einzelnen Person ist begrenzt“

Berlin - 12.11.2021, 07:00 Uhr

ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening (hier auf dem Deutschen Apotheker Tag 2021 in Düsseldorf). (s / Foto: Schelbert / DAZ)

ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening (hier auf dem Deutschen Apotheker Tag 2021 in Düsseldorf). (s / Foto: Schelbert / DAZ)


Seit mehr als zehn Monaten steht Gabriele Regina Overwiening aus Westfalen-Lippe jetzt an der Spitze der ABDA. Die DAZ sprach mit ihr über Transparenz, Nachwuchssorgen, die Apothekenvergütung, Plattformen und Präqualifizierungs-Irrsinn. Bemerkenswert: Bei den pharmazeutischen Dienstleistungen, deren Einführung für das kommende Jahr angekündigt ist, soll es offenbar eine Art Kontrahierungszwang geben. Welche Dienstleistungen die Apotheken dann nach den Vorstellungen der ABDA konkret erbringen müssen, bleibt allerdings weiterhin geheim. Warum – das verrät Overwiening im DAZ-Interview.

DAZ: Frau Overwiening, Sie sind die erste Frau an der Spitze der ABDA. Wie oft werden Sie gefragt, wie sich das mit der Familie vereinbaren lässt?

Overwiening: Das kommt leider häufig vor. In manchen Köpfen ist es auch heute noch etwas Besonderes, als Frau solch ein Amt zu bekleiden. Dabei ist doch unser Berufsstand zu etwa 75 Prozent weiblich – und dennoch machen meist die Männer die Standespolitik. Das spiegelt sich auch auf Ebene der Mitgliedsorganisationen wider: Nur bei jeweils vier von 17 Kammern beziehungsweise Verbänden besetzen Frauen die Spitzenposition. Hier haben wir noch viel nachzuholen.

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Selbstbewusst in die Zukunft

Mittlerweile sind Sie bereits mehr als zehn Monate im Amt. Wie viel Gestaltungsspielraum haben Sie tatsächlich als ABDA-Präsidentin? Können Sie Ihre Agenda, mit der Sie angetreten sind, ausreichend umsetzen?

Der Gestaltungsspielraum einer einzelnen Person ist begrenzt. Wir sind als Organisation konsequent demokratisch aufgestellt. Und das bedeutet, dass das allermeiste in Gremien erarbeitet werden muss. Entscheidungsbefugnisse, die ausschließlich bei mir liegen, sind in der Satzung kaum vorgesehen. Meine Aufgabe ist es, den Geschäftsführenden Vorstand und damit letztlich auch die Mitgliederversammlung davon zu überzeugen, sich für einen gemeinsamen Weg zu entscheiden. Ich habe den Eindruck, dass wir es geschafft haben, trotz des eingeschränkten persönlichen Kontakts – in Corona-Zeiten haben wir uns zumeist auf den digitalen Austausch beschränkt – viele gemeinsame Positionen zu finden, die alle konsequent mittragen.


Ich möchte, dass wir eine wichtige Säule in der Versorgung bleiben und weiterhin als die Experten für Arzneimittel wahrgenommen werden. Aufbruch bedeutet für mich nicht, alles abzureißen, was bisher war.“

Gabriele Overwiening


Eines Ihrer erklärten Ziele ist es, mehr Transparenz zu schaffen. Der ABDA-Katalog zu den honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen ist allerdings noch immer geheim. Wann erfahren die Apotheker:innen endlich, auf welche Dienstleistungen sie sich konkret vorbereiten müssen? Kommen sie überhaupt wie geplant zum Jahreswechsel?

Aufgegeben haben wir den Start im Januar 2022 noch nicht. Bisher konnten wir aber noch keine Einigung mit dem GKV-Spitzenverband erzielen. Deswegen läuft jetzt das Verfahren zur Anrufung der Schiedsstelle. Es ist ja nicht so, dass die Krankenkassen die pharmazeutischen Dienstleistungen vollständig ablehnen, es geht eher um Verhandlungsstrategien. Was wir von Apothekerseite wollen, ist weitgehend bekannt: Es betrifft vor allem AMTS, Ädhärenz und Prävention. Wir haben den Forderungskatalog im Detail nicht veröffentlicht, weil es bei Schiedsverfahren immer auch darum geht, Störfeuer von außen zu vermeiden. Es wäre taktisch unklug, wenn einzelne Dienstleistungen von Teilen der Apothekerschaft öffentlich kontrovers diskutiert würden; das wäre Wasser auf die Mühlen der Kassen. Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen sehr darum, das nicht als mangelnde Transparenz zu verstehen. Wir kämpfen darum, für den Berufsstand gute und tragfähige Dienstleistungen zu etablieren.

„Digitale Angebote eröffnen neue Möglichkeiten“

Bisher lautete die Prämisse, dass alle Apotheken alle dieser Dienstleistungen erbringen können müssen. Bleibt es dabei? Und wird es so etwas wie einen Kontrahierungszwang für die einzelne Apotheke geben?

Wenn die Versicherten Anspruch darauf haben, sollte eine Leistung natürlich auch flächendeckend zur Verfügung stehen.

Für Kolleginnen und Kollegen, die ohnehin schon mit existenziellen Personalsorgen zu kämpfen haben, könnte das schwierig werden …

Das ist der nächste Punkt auf der Agenda. Wir müssen das Personalproblem entschlossen angehen, und zwar auf allen Ebenen.

Hat die ABDA schon einen Plan, wie das gelingen kann? Jedes Jahr verabschieden die Delegierten beim Apothekertag einen entsprechenden Antrag, bisher ist aber nicht viel passiert.

Grundsätzlich muss die Nachwuchsgewinnung in den einzelnen Bundesländern erfolgen. Das kann nicht allein auf ABDA-Ebene geschehen. Wir können die Länder aber sehr wohl unterstützen. Allerdings können auch die pharmazeutischen Dienstleistungen selbst für junge Approbierte die Arbeit in einer öffentlichen Apotheke wieder attraktiver machen. Und auch die Digitalisierung kann dazu ihren Beitrag leisten. Digitale Angebote eröffnen neue Möglichkeiten, wie wir aus den Apotheken mit den Menschen in Kontakt treten können. Das bietet jungen Menschen mehr Vielfalt in der Berufsausübung. Insgesamt müssen wir die Apotheke als heilberufliche Institution stärken, damit wieder mehr Absolventen in die Offizin gehen. Diesbezüglich erhoffe ich einen kräftigen Schub durch die Ergebnisse der Arzneimittelinitiative in Sachsen und Thüringen (ARMIN). Allein über steigende Gehälter wird die Nachwuchsgewinnung jedenfalls nicht gelingen.

Wann dürfen wir denn mit der Veröffentlichung der ARMIN-Ergebnisse rechnen? Das Projekt wird gern als Argument pro AMTS in den Apotheken herangezogen, aber etwas Handfestes liegt bisher ja noch gar nicht vor.

Erste Ergebnisse liegen intern bereits vor, sind aber noch nicht freigegeben. Sie werden im Laufe des Jahres 2022 veröffentlicht werden. Ich kann verraten, dass ich mir davon viel Rückenwind erhoffe, wenn es darum geht, die Apotheker:innen als Heilberufler zu stärken.

Die pharmazeutischen Dienstleistungen sollen perspektivisch ein zweites finanzielles Standbein für die Apotheken werden. Aber was ist mit dem packungsbezogenen Honorar? Ist da eine Verbesserung in Sicht? Immerhin hat sich die AG Honorierung, an der Sie ja auch beteiligt waren, nach fast zehn Jahren aufgelöst, ohne konkrete Vorschläge präsentieren zu können, wie man die Apothekenvergütung weiterentwickeln könnte.

Dass unsere Vergütung viel zu lange nicht angepasst worden ist, steht außer Frage. Mit diesem Thema wird sich jetzt der DAV intensiv beschäftigen und die Ergebnisse in die ABDA tragen.

Ein Punkt, den Sie sich bei Amtsantritt auf die Fahnen geschrieben haben, ist, der Trivialisierung von Arzneimitteln entgegenzuwirken. Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Plattform-Konzepte, mit denen die Anbieter derzeit um die Apotheken werben?

Ich sehe die Angebote sehr kritisch, bei denen es um Kooperationen von Telemedizinanbietern und Apothekenplattformen beziehungsweise Arzneimittelversendern geht. Teilweise werden hier gezielt die Verschreibungspflicht und andere Verbraucherschutznormen unterlaufen. Da bekommt der Verbraucher praktisch jedes Medikament, wenn er nur einen Fragebogen richtig ausfüllt. Das ist eine maximale Trivialisierung nicht nur des Arzneimittels, sondern auch der ärztlichen Tätigkeit.

„Die Geschlossenheit innerhalb der Apothekerschaft ist für mich nach wie vor ein hohes Ziel“

Sucht die ABDA diesbezüglich denn aktiv den Schulterschluss mit den Ärzten, die ja gleichermaßen betroffen sind von solchen Konstrukten?

Wir sind zu diesem Thema in guten und intensiven Gesprächen mit der Ärzteschaft. Dort muss ankommen, wie solche Kooperationen auch die ärztliche Diagnose- und Therapiehoheit umschiffen. Wir werden uns am Ende gemeinsam dagegen stemmen, da bin ich sicher.


Was wir in der Pandemie alles in kürzester Zeit umgesetzt haben, zeigt doch, dass die Apotheken fähig sind, sich schnell und sicher auf neue Prozesse einzustellen. Wir können auch E-Rezept!“

Gabriele Overwiening


Gemeinsam mit der Ärzteschaft Geschlossenheit zu demonstrieren, ist ein erstrebenswertes Ziel. Angetreten sind Sie damals aber insbesondere mit dem Wunsch, die Apothekerschaft intern wieder zu einen. Wie gut hat das Ihrer Einschätzung nach bisher geklappt? Die Interessen der einzelnen Apotheker:innen driften ja zum Teil doch deutlich auseinander.

Die Geschlossenheit innerhalb der Apothekerschaft ist für mich nach wie vor ein hohes Ziel. Wir sind ein sehr kleiner Berufsstand und je geschlossener wir auftreten, desto besser werden wir unsere Interessen nach außen vertreten können. Ich besuche derzeit viele Kammerversammlungen und Mitgliederversammlungen der Verbände und bekomme dort überwiegend positives Feedback. Viele haben Lust auf den Aufbruch, der sowieso kommen wird, und glauben fest an den Berufsstand. Gleichzeitig gilt es natürlich, das Gute zu bewahren: Ich möchte, dass wir eine wichtige Säule in der Versorgung bleiben und weiterhin als die Experten für Arzneimittel wahrgenommen werden. Aufbruch bedeutet für mich nicht, alles abzureißen, was bisher war. Ich will unser Fundament halten und sehen, wie wir uns darauf basierend weiterentwickeln können. Es ist wie mit den Ärztinnen und Ärzten: Wir sollten weniger auf das Trennende und mehr auf die Gemeinsamkeiten schauen, denn davon gibt es eine ganze Menge.

Eines haben wohl tatsächlich alle Apotheker:innen gemeinsam: den Wunsch nach Entbürokratisierung. Leider läuft die Entwicklung derzeit in eine andere Richtung. Inzwischen brauchen die Betriebe sogar eine Präqualifizierung, um Trink- und Sondennahrung zulasten der GKV abgeben zu dürfen. Was tut die ABDA gegen diesen Irrsinn?

Die ABDA wird sich dafür einsetzen, dass die Präqualifizierungsstellen möglichst serviceorientiert arbeiten. Die Präqualifizierung als solche loszuwerden, ist allerdings schwierig. Da sehe ich kaum Angriffspunkte. Viele Regelungen sind ja Vertragsgegenstand zwischen Kassen und DAV. Wir werden aber bald noch einmal abfragen, wo genau die Kolleginnen und Kollegen die Probleme sehen bezüglich der Bürokratie, und an welchen Stellen sie gern Entlastung hätten. Rein ordnungspolitisch gibt es gar nicht so viele bürokratische Pflichten, abgesehen von der BtM- und T-Rezept-Dokumentation und den Dokumentationen nach dem Transfusionsgesetz. Aber da können wir ja fast schon froh sein, dass wir diese Pflichten übernehmen dürfen, denn das ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Apotheken und grenzt uns und unsere Aufgaben gegenüber Dritten ab.

„Wir sollten den Fokus aber stärker auf die Möglichkeiten als auf die Risiken legen“

Wie ist eigentlich der Stand bei der ABDA-Strukturanalyse? Wann ist da mit Ergebnissen zu rechnen?

Die Agentur, die wir mit der Analyse beauftragt haben, hat im Sommer ihre ‚Befunde‘ vorgestellt. Jetzt arbeitet sie quasi an ‚Therapievorschlägen‘. Wir streben an, im März mit einem Konvent in die Mitgliederversammlung gehen zu können. Es geht konkret um die Weiterentwicklung der ABDA, die Verbesserungsvorschläge werden aber nicht die Mitgliedsorganisationen selbst betreffen. Kammern und Verbände wurden einbezogen, um Anregungen einzureichen. Und ich verspreche, alles dafür zu tun, dass so viele Vorschläge wie möglich tatsächlich umgesetzt werden.

Die Standesvertretung betont immer wieder, die Apotheken seien „E-Rezept-ready“. Auch wenn die nötige Erstausstattung mittlerweile in den allermeisten Betrieben einsatzbereit sein dürfte, fühlen sich viele nicht gewappnet für den Fall, dass eine technische Komponente wie der Konnektor oder die SMC-B-Karte ausfällt. Ersatz zu beschaffen, dürfte Wochen dauern, in denen die betroffene Apotheke im Ernstfall nicht an der Versorgung teilnehmen kann. Was tut die ABDA, um hier vorzubeugen?

Noch läuft ja die Testphase in Berlin-Brandenburg, in der es darum geht, solche Probleme zu identifizieren. Klar ist: Die zentrale Stelle für das E-Rezept und alle seine Implikationen ist die Gematik. Dort bringt sich der DAV als Gesellschafter ein und adressiert solche Probleme. Wir sollten uns aber grundsätzlich eher mit den Chancen beschäftigen, die mit der Digitalisierung und konkret dem E-Rezept einhergehen. Natürlich macht Neues auch immer irgendwie Angst. Wir sollten den Fokus aber stärker auf die Möglichkeiten als auf die Risiken legen. Was wir in der Pandemie alles in kürzester Zeit umgesetzt haben, zeigt doch, dass die Apotheken fähig sind, sich schnell und sicher auf neue Prozesse einzustellen. Wir können auch E-Rezept!

Stichwort Leistungen in der Pandemie: Was bleibt davon auf politischer Ebene hängen? Sowas hat ja manch ein Politiker auch schnell mal wieder vergessen, ganz besonders, wenn die Wahlen vorbei sind.

Wir sind sehr optimistisch, dass die Beinfreiheit bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, die uns die Politik im Zuge der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung eingeräumt hat, beibehalten wird. Die Bereitschaft, uns diesen Handlungsspielraum beim Auftreten von Lieferengpässen weiterhin zu gewähren, ist groß. Zudem erleben wir in der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion, dass die Apotheke als eigener Pfeiler der Versorgung im Gesundheitswesen wahrgenommen wird. Zuvor hat man uns meist als Logistiker gesehen, dieses Bild hat sich in der Pandemie gewandelt.

Frau Overwiening, vielen Dank für das Gespräch!



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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9 Kommentare

Demokratische ABDA

von Georg Dribusch am 12.11.2021 um 18:17 Uhr

Die ABDA ist so demokratisch wie es die Deutsche Demokratische Republik war. Demokratie der Bonzen

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Welche Aufgabe?

von Reinhard Rodiger am 12.11.2021 um 11:33 Uhr

Nach meinem Verständnis ist die Führungsaufgabe, ein Konzept zu entwickeln, das die Aussicht auf Lebensfähigkeit in der Fläche bietet.Das wäre das Prozessergebnis von Vorstandsarbeit.Dass dem Einigung vorausgeht ist Handlungsvoraussetzung..Sich von vornherein auf Konsens als Ziel zu fokussieren ist so selbstverständlich, dass es nicht erwähnt werden muss.Wird es dennoch gemacht, ist es Zeichen fehlender Führungskraft.Die findet in einem überzeugenden Konzept Gestalt. Davon ist jedoch nicht oder nur geheim die Rede.Wie soll etwas gelingen, was als Aufgabe nicht verstanden wird.
Nichts verdeutlicht das Dilemma besser als der Satz:

"Wenn die Versicherten Anspruch darauf haben, sollte eine Leistung natürlich auch flächendeckend zur Verfügung stehen."

Zur Zeit ist Flächendeckung nur unter massivem persönlichen Einsatz und Verzicht auf angemessenes Honorar überhaupt möglich.Ist nicht Flächendeckung.die lebensfähig dotiert wird die Voraussetzung weiterer - wirtschaftlich völlig undefinierter-
Leistungen mit absehbarem Erpressungsdruck.Der vorhandene und bei den Zusatzleistungen potenzierte Unwille der KK ist überdeutlich.Kein Schiedsgericht wird die Machtverhältnisse in tragbare Balance bringen.Es ist hinreichend bekannt, dass die kleineren und mittleren Apotheken- das Rückgrat der Flächendeckung- unter dem Machtmissbrauch der KK besonders zu leiden haben.Deren Lasten zu erhöhen,ohne auf die Voraussetzungen zu achten ist an Missachtung nicht zu übertreffen.Nichts anderes ist auch die Konsequenz aus einem Kontrahierungszwang, dessen Gewalt die Grossen nicht trifft.

Wir werden nur dann eine Säule der Versorgung bleiben,wenn
als Ziel nicht die optimale Lebensfähigkeit einer via Grösse bevorzugten Gruppe fokussiert wird.Anerkennung der in der Breite geleisteten Arbeit fehlt und wird nicht gefordert.

Gerade die Pandemie liefert viele Argumente zur Voraussetzung von flächendeckenden Strukturen.Je verteilter die Kräfte,desto besser die Risikobegrenzung und Sicherheit.
Deshalb gehören die 70% Flächendecker in den Fokus der Betrachtung.Erst dann, wenn die Banalität des Alltags anerkannt wird, können Zusatzleistungen wirksam werden.Und dann auch nur, wenn die Dimension mit den realen Bedürfnissen Schritt hält.

Welche Aufgabe vorrangig ist ergibt sich daraus deutlich genug.Das richtige Ziel fokussieren.

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AW: Welche Aufgabe

von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 12:11 Uhr

auf den Punkt.
Was mich noch stört: die Geheimniskrämerei.
Nach dem Motto: wir sagen nicht, was es ist, aber Ihr müsst es machen.
Ich finde die Haltung sehr stange. Absolutismus in Reinkultur.

AW: Welche Aufgabe

von Reinhard Rodiger am 12.11.2021 um 14:25 Uhr

Geheimes kann brisant sein.Dafür gibt es keinen Hinweis.Also scheut man sich wohl, Banales offen zu legen.Also die eigentliche Konzeptlosigkeit hinter Schiedsgerichtslösung zu verstecken.Etwa: wir konnten nicht anders.Strategie sieht anders aus.Man präsentiert einen Vorschlag mit Durchschlagskraft und Maximalforderung, der wegen Plausibilität nicht leicht abgewehrt werden kann.Oder eben nur, wenn der resultierend Schaden beziffert und expressis verbis hingenommen wird.Stattdessen bemüht man das tote Pferd aus Thüringen, dessen Ergebnisse so geheim sind, dass sie schon lange auf sich warten lassen.Dort ist nur Fakt, dass die Ärzte es nicht wollen.Woher dann die Hoffnung ? Auch geheim.
Alles ist so geheim, dass ich jeden verstehen kann, der das perspektivisch nicht aushält oder keinen Sinn darin sieht, mit solch Nebulösen Dingen anzufangen.

Es ist die Konzeptlosigkeit im Gemenge mit Geheimhaltung die nervt.Hinzu kommt der Zwang, etwas umzusetzen, was sich der eigenen Gestaltung völlig entzieht und wirtschaftlich sicher torpediert wird.Ergänzt durch völlige Missachtung der notwendigen Abschätzung der Dimension.Ich weiss, es ist schwierig, aber unverständlich bleibt,weshalb das Szenario
erst gar nicht entwickelt wird, was erreicht werden sollte.Ich kann doch nur verhandeln und bewegen, wenn ich etwas anbiete.Dieses Angebot ist für die Mehrheit nur ein "friss oder stirb". Das Sterben steht da wohl im Vordergrund, sonst müsste anders gehandelt werden.

Geschlossenheit des Berufsstandes

von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 11:19 Uhr

Wovon träumen Sie Nachts?
Den gab es nie und wird es nie geben. Es wird eher schlimmer.
Deshalb stehen wir auch so armselig da. Und wegen der ABDA natürlich. Ignoriert die Basis, mit Scheuklappen, verweigert die Hinzuziehung von echten Experten, vergeigt jedes Gerichtsverfahren durch Überheblichkeit und mangelnde Vorbereitung.
Politikergeschwätz. Nebelkerzen. Das Interview ist für die Katz.

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von Anita Peter am 12.11.2021 um 8:16 Uhr

Pro Tag bleibt im Schnitt pro Apotheke ca. 29 Euro. Also ca. 20 Minuten Arbeitszeit. Was soll man da bitteschön seinen Kunden anbieten? Wenn dann müsste eine Dienstleistung klar definiert werden und dann ein klarer Preis PRO (!) Dienstleistung abgerechnet werden. Ohne Deckelung bei 150 Mio.
Das ist Harakiri was unsere ABDA hier wieder mal macht.
Erstmal sollen allen Dienstleistungen bezahlt werden, die wir bis jetzt kostenfrei anbieten, zB Rücksprache mit Arzt wg unklarar Verordnung kostst dann 5 Euro.

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AW: .

von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 9:22 Uhr

dazu Kontrahierungszwang? Wieder eine Leistung, dich ich nicht selbst bestimmen, kalkulieren kann? Wieder eine Leistung mit Defizit? Mischkalkulation geht nicht mehr!!
Dazu kommen bestimmt noch viele bürokratische Vorschriften, Qualifizierungen, Kosten usw. Ein weiterer Nepp der ABDA?
Es ist vollkommen richtig, dass wir schon viel zu viel kostenlos anbieten (müssen, weil ja inzwischen in das Packungshonorar viel zu viel eingepreist ist)
Ohne deutliche Honoraranpassung geht mal gar nichts. Der Ausgleich für den Zeitraum seit 2004 muss her!!
Die ABDA vertritt nur sich selbst und die oberen 30% der Apotheken. der Rest kann offensichtlich weg.
Es wird Zeit, der ABDA den Anspruch der Vertretung der Apotheken wegzunehmen, abzuerkennen. Das geht so nicht weiter.

AW: .

von Anita Peter am 12.11.2021 um 9:50 Uhr

Andere Schlüsse lässt dieses Vorgehen nicht zu. Entweder die ABDA vertritt nur einen kleinen Teil der Apotheken oder es sind nur absolute Idioten am Werk. Eine Mischung aus beiden ist natürlich auch möglich.

AW: .

von Karl Friedrich Müller am 12.11.2021 um 11:01 Uhr

Ich lass mich nicht mehr erpressen, gängeln, bedrohen oder sonst was.
Irgendwann ist dann mal gut.
Die Konsequenz heißt Freiheit. Ohne Apotheke.

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