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Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP
Doch keine Mehrwertsteuerabsenkung für Arzneimittel
Personalmangel im Gesundheitswesen entgegenwirken
Was die Finanzierung – abseits der schon genannten Einsparungen bei Arzneimitteln – betrifft, so heißt es im Vertrag, dass sich die Ampelkoalitionäre zu einer „stabilen und verlässlichen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung“ bekennen. Der Bundeszuschuss zur GKV soll regelhaft dynamisiert werden. Für die Bezieher:innen von Arbeitslosengeld II sollen höhere Beiträge aus Steuermitteln finanziert werden. Die PKV bleibt nahezu unangetastet. Einzig auf eines legen sich die drei Parteien fest: Für Kinder und Jugendliche in der PKV soll zukünftig das Prinzip der Direktabrechnung gelten.
Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen
Doch nicht nur im Kapitel zur Gesundheit finden sich Aussagen, die Apotheken und die Arzneimittelversorgung tangieren. So umfasst das Wirtschaftskapitel ausdrücklich auch die Gesundheitswirtschaft. Dort heißt es:
Eine innovative Gesundheitswirtschaft ist Grundlage des weiteren medizinischen Fortschritts und birgt gleichzeitig viel Potenzial für Beschäftigung und Wohlstand. Wir wollen weiter in Forschung investieren, um medizinische Spitzenleistungen (wie u. a. aktuell die Anwendung der mRNA-876 Impfstoffe) zu ermöglichen. Wir setzen uns für High-Medizintechnik „made in Germany“ ein. Zugleich wollen wir die Potenziale der Digitalisierung nutzen, um eine bessere Versorgungsqualität zu erreichen, aber auch Effizienzpotenziale zu heben. Damit die Beschäftigten des Gesundheitswesens die digitale Transformation bewältigen können, sind frühzeitige Weiterbildungsangebote unerlässlich. Zugleich werden wir durch unsere Maßnahmen zur Fachkräftesicherung dem Personalmangel im Gesundheitswesen entgegenwirken."
Neuer Corona-Krisenstab
Was die Pandemiebekämpfung betrifft, so verspricht der Koalitionsvertrag, dass das Krisenmanagement der Bundesregierung neu geordnet wird. „Hierzu setzen wir unverzüglich einen gemeinsamen Krisenstab der Bundesregierung ein, um die gesamtstaatliche Bekämpfung der Corona-Pandemie besser zu koordinieren.“ Zur wissenschaftlichen Beratung werde ein interdisziplinär besetzter wissenschaftlicher Pandemierat beim Bundesministerium für Gesundheit geschaffen. Die Koalitionäre legen sich ferner darauf fest, den Mindestlohn einmalig auf 12 Euro pro Stunde anzuheben.
In ganz trockenen Tüchern ist der Koalitionsvertrag noch nicht. Alle drei Parteien müssen noch zustimmen. Laut dem designierten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird dies in den nächsten zehn Tagen geschehen. In der Nikolauswoche soll Scholz dann zum Kanzler gewählt werden.
1 Kommentar
Mehrwertsteuer
von Stephan Garrecht am 29.11.2021 um 18:08 Uhr
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