Einfluss der Mutationen

Schwächeln Antigentests bei Omikron-Infektionen?

Stuttgart - 06.01.2022, 17:50 Uhr

Schlagen die in Deutschland vertriebenen Tests auf Omikron an? Eine Veröffentlichung der der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA sorgte für Verunsicherung. (Foto: IMAGO / Steinach)

Schlagen die in Deutschland vertriebenen Tests auf Omikron an? Eine Veröffentlichung der der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA sorgte für Verunsicherung. (Foto: IMAGO / Steinach)


Antigentests weisen N-Protein nach

Das PEI begründet seine Einschätzung folgendermaßen: Die große Mehrheit der 245 Antigentests, die bis zum 14. Dezember 2021 untersucht worden seien, wiesen das Nukleo-Protein (N-Protein) des Coronavirus nach. Die Mutationen der Omikron-Variante beträfen aber primär das Spike-Protein. Auf der Grundlage der aktuellen Datenlage gehe das Paul-Ehrlich-Institut davon aus, dass die allermeisten der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigentests eine Omikron-Infektion nachweisen können, schreibt das Institut auf seiner Internetseite.

Das N-Protein des SARS-CoV-2-Virus sei wesentlich stärker konserviert als das S-Protein. Von den Mutationen der bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten ist das N-Protein nach bisherigen Erkenntnissen deutlich weniger betroffen als das S-Protein. Zwei der insgesamt vier Mutationen im Omikron-N-Protein traten auch bei den bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten auf und hatten keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Antigen-Nachweistests. Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage seien allerdings weitere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen erforderlich, so das PEI.

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Grundsätzlich können Antigentests eine Infektion nur detektieren, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gelte ebenso für die Omikron-Variante. Außerdem seien Antigentests zur Eigenanwendung, auch wenn sie die technischen Anforderungen an die Empfindlichkeit (Sensitivität) erfüllen, nur dann aussagekräftig, wenn die Vorgaben bei der Anwendung exakt eingehalten wurden, so das PEI.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Tests bei geboosterten Personen

von Konrads am 07.01.2022 um 9:11 Uhr

Was mich interessieren würde, ist, ob es überhaupt Sinn macht, Geboosterte, die keine Symptome haben, mit Schnelltests zu testen. Oder ob bei diesen Personen die Viruslast ohnehin zu gering ist, um detektiert zu werden. Habe dazu noch keine Aussage gelesen. Dann könnte man sich viele Tests ggf. auch sparen.

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N-Protein, Covidtests, Impfstoffe

von Scarabäus am 07.01.2022 um 8:58 Uhr

"Das N-Protein des SARS-CoV-2-Virus sei wesentlich stärker konserviert als das S-Protein. Von den Mutationen der bisher bekannten SARS-CoV-2-Varianten ist das N-Protein nach bisherigen Erkenntnissen deutlich weniger betroffen als das S-Protein." FRAGE: Warum entwickelt man genetische Impfstoffe nur gegen Spike und nicht auch gegen andere virale Strukturen? Will man hier den Mutationsdruck des Virus forcieren? Wenn ein Schnelltest auf N-Protein anspricht, würde dies auch ein körpereigenener Antikörper tun! Ist hier etwa begründet, warum Genesene eine bessere Immunität besitzen (Körper hatte Kontakt mit N-Protein des Vollvirus) als Geimpfte? Einfach mal nachdenken!!!

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