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Tag des Kondoms
Auch Kondome können mit Arzneimitteln wechselwirken
Kondome: Sie machen das Sexleben sicherer, verhüten ungewollte Schwangerschaften und schützen vor sexuell übertragbaren Infektionen. Doch der Schutz kann porös werden – auch durch manche Arzneimittel.
Bestimmte Arzneimittel – wie Johanniskrautpräparate – können die Wirksamkeit der Antibabypille einschränken und das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft erhöhen. Also besser mit Kondom verhüten? Immerhin schützt das rein mechanische Präservativ nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern gleichzeitig auch vor sexuell übertragbaren Erkrankungen, wie Gonorrhoe (Tripper), HIV oder Syphilis. Allerdings: Auch Kondome wechselwirken mit Arzneimitteln und Medizinprodukten und lassen das Präservativ unter Umständen porös und unsicherer werden.
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Welcher Tag wäre aber besser geeignet, als der heutige 14. Februar – Valentinstag und der Tag des Kondoms –, um sich die wichtigsten Reiß-Risiken von Kondomen näher anzuschauen? Die Relevanz dieses Themas lässt sich nicht von der Hand weisen: Glaubt man den Daten des „Globometer“, werden pro Sekunde 380 Kondome benutzt.
Aufgepasst bei Latexkondomen
Die meisten Kondome auf dem Markt sind aus Latex gefertigt, zum Beispiel Durex® (alle außer der Natural Feeling-Serie), Ritex® (Naturkautschuklatex) oder Billy Boy® (alle außer der Skyn-Serie). Wer allerdings auf Latex allergisch reagiert, wird mit Latex-Kondomen nur wenig Freude haben – Brennen, Jucken und Ausschlag begleiten (oder ersetzen) sodann das Liebesspiel. Latexallergiker und -allergikerinnen müssen deswegen jedoch nicht abstinent leben, sie sollten aber latexfreie Kondome aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyurethan (wie Ceylor® non-latex ultra thin) oder aus Polyisopren (zum Beispiel Durex® Natural Feeling, Billy Boy® Skyn Hautnah-Serie), verwenden. Dabei gilt Polyisopren als dehnfähiger als Latex, das Berstvolumen soll laut Stiftung Warentest höher sein, bei Kondomen aus Polyurethan hingegen soll das Berstvolumen kleiner als bei Latex sein, allerdings der Berstdruck höher. Hinsichtlich der Verhütungssicherheit sind Kondome aus Latex oder Kunststoffen aber vergleichbar. Wichtig ist eine Unterscheidung jedoch in einem anderen Punkt (also nicht nur für Allergiker) – denn, ob Arzneimittel ein Kondom porös werden lassen oder nicht, hängt vom Material ab, aus welchem das Kondom besteht: Bestimmte Stoffe – Fette und Öle – können die Reißfestigkeit von Latexkondomen strapazieren und damit auch die Verhütungssicherheit. Im Gegensatz zu Latexkondomen beeinträchtigen Fette und Öle die Reißfestigkeit von Polyurethankondomen nicht.
Latexkondome – Vorsicht bei Arzneimitteln zur Anwendung im Intimbereich
Vorsicht ist bei Latexkondomen dann geboten, wenn zusätzlich fett- und ölhaltige Produkte im Intimbereich zur Anwendung kommen – Cremes, Salben, Zäpfchen und Tabletten an und in der Vagina oder am Penis (Cremes, Salben) oder auch bestimmte Gleitgele. Hellhörig sollte Apothekenpersonal insbesondere werden, wenn in diesen Arzneimitteln oder Medizinprodukten (oder Kosmetika) Vaselin, Stearate und Paraffine als Inhaltsstoffe enthalten sind.
Vagisan & Co – welche „funktionieren“ mit Kondomen?
Am häufigsten dürften Arzneimittel oder Medizinprodukte im Intimbereich zur Behandlung von Infektionen (vor allem mit dem Hefepilz Candida albicans), bei Scheidentrockenheit zur Befeuchtung oder zur Behandlung von Hämorrhoiden eingesetzt werden. Somit gilt es bei Kadefungin®, Vagisan, Hametum® & Co. im Beipackzettel genau zu prüfen, ob Inhaltsstoffe das Kondom schädigen könnten.
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