Digitalisierung und Klima

Wie nachhaltig ist das E-Rezept?

Berlin - 13.04.2022, 13:45 Uhr

Noch wird der Token zum E-Rezept im Regelfall ausgedruckt. Aber kann das nur noch digital übermittelte E-Rezept künftig zum Klimaschutz beitragen? (s / Foto: IMAGO / Westend61)

Noch wird der Token zum E-Rezept im Regelfall ausgedruckt. Aber kann das nur noch digital übermittelte E-Rezept künftig zum Klimaschutz beitragen? (s / Foto: IMAGO / Westend61)


Zweifel bleiben 

An anderen Punkten richtet die Digitalisierung Schaden an: Für IT-Geräte wie Server, Smartphones, Notebooks und Co. werden Rohstoffe wie Kupfer, Coltan, Wolfram oder seltene Erden benötigt. Woher die Bauteile stammen, ist bei den wenigsten Produzenten in Erfahrung zu bringen. Viele Rohstoffe werden unter massiven Verletzungen der Umwelt- und Menschenrechtsstandards abgebaut. Wie viel neue Geräte und Server die Gematik und Dienstleister schon jetzt benötigen oder benötigen werden, ist derzeit unklar.

Für Giermann überwiegen dennoch die Vorteile des E-Rezepts für das Klima. „Erstmal ist wichtig, dass wir den Feinstaubausstoß durch den Papierverbrauch senken“, erklärt er. Denn wenn weniger Papier verbraucht wird, müssen weniger Bäume abgeholzt werden, die CO2 aus der Atmosphäre binden. „Einige Stolpersteine liegen noch im Weg. Aber der wichtigste Stolperstein ist die Patientenversorgung. Wenn diese sichergestellt werden kann, sollten wir mit der Digitalisierung vorangehen.“



Apotheker Marius Penzel
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Wie man wirklich Papier und Energie sparen kann...

von Hummelmann am 18.04.2022 um 12:51 Uhr

Wenn es den Verantwortlichen wirklich um die Umwelt geht, dann müssten Sie den Hebel ganz woanders ansetzen:
a) Kassenbon nur auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten. Es genügt völlig, wenn wir den Kassenvorgang elektronisch dokumentieren. Wer der Kassensoftware nicht vertraut, darf eine sofortige Übermittlung der Daten an die Finanzämter fordern. Geht ja bei Securpharm auch. Das spart erheblich mehr Papier als der Verzicht auf ein Rezeptformular.
b) Ein sofortiges Ende der Importquote. Es macht überhaupt keinen Sinn, dass wir ein Arzneimittel dadurch billiger machen, dass wir es quer durch Europa transportieren und neue Beipackzettel drucken. Der Preis ließe sich auch per Gesetz regeln. Zum Beispiel so: Der günstigste Preis in einem EU-Land mit Euro-Währung gilt auch als Preis für die Abrechnung des Originals mit den deutschen Krankenkassen. Das spart enorme Transport- und Verpackungskosten.
c) Es macht umweltpolitisch keinerlei Sinn, dass wir einzelne Arzneimittel in Kartons verpacken und uns aus dem Ausland binnen 24 Stunden schicken lassen. Das System Pharmagroßhandel liefert an die Abgabestelle Apotheke ist nicht nur schneller, sondern auch deutlich umweltfreundlicher. Wer es mit der Umwelt und dem Energieverbrauch wirklich ernst meint, setzt ein Versandhandelsverbot für Arzneimittel (RX+OTC) um.
JA, man müsste sogar noch weiter gehen und die Hauszustellung der Vor-Ort-Apotheke auf den eigenen und die direkt angrenzenden Postleitzahlen-Gebiete beschränken. Das funktioniert sogar ohne fossile Brennstoffe.

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Bitte nachdenken

von Stefan Haydn am 14.04.2022 um 9:15 Uhr

Seit wann stoßen denn Nadeldrucker und Tintenstrahler, oder Thermo-Drucker Feinstaub aus?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Bitte nachdenken

von Florian Giermann am 14.04.2022 um 11:50 Uhr

Der Feinstaub kommt in den seltensten Fällen vom Toner, sondern vom Papier selbst. Er wird durch den Abrieb erzeugt, der entsteht, wenn Papier durch den Drucker bewegt wird. Hierzu gibt es auch ein Faltblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Falls die nicht bekannt sein sollte, bitte unbedingt lesen, sind nur zwei Seiten:
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Praxis-kompakt/F43.html

reiner Schwachsinn

von Karl Friedrich Müller am 13.04.2022 um 15:09 Uhr

Schönreden, Traumtänzerei.
Erst mal muss jeder 1 Smartphone haben. Sonst gibt es ein 4x größeres Papier.Smartphones sind alles andere as umweltfreundlich. Viele können gar nicht damit umgehen.
Tagträumerei für: was wäre wenn und wenn alles optimal liefe. TUT ES NICHT.
das eRezept ist eine Erfindung für Abzocker und Renditejäger. Der Patient/Kunde/Bürger wird nicht berücksichtigt, die Leistungsanbieter wie Arzt/ Apotheke sowieso nicht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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