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4. Mai 2022
2,50 Euro Bonus pro eingesandtem Kassenrezept verspricht derzeit die Shop-Apotheke, ein EU-Versender in den Niederlanden. Nach ein paar Jahren der Ruhe auf diesem Gebiet geht’s jetzt wieder los, dieses Kundenködern mit Rezept-Bonus. Diese Versandhäuser wollen sich einfach nicht an die geltende Preisbindung bei Rx-Arzneimitteln halten, die sie im Übrigen für europarechtswidrig halten. Auch hier ein Dank an die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR), die bereits aktiv wurde. Sie sieht in diesen Rezept-Boni einen Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz und hat den Versender aufgefordert, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Was dieser natürlich nicht machte. Die von der Kammer beauftragte Rechtsanwältin Anne Bongers-Gehlert prüft nun die weiteren Schritte.
Herrlich, dieses Symposium der Bundesapothekerkammer (BAK), das sich – so O-Ton ABDA-Sprecher Reiner Kern – um „ungelegte Eier“ drehte, nämlich die pharmazeutischen Dienstleistungen: „Wir wissen, dass wir nichts wissen“, kommentierte Kern den derzeitigen Erkenntnisstand an der Basis. Und so durfte auch der BAK-Präsident nichts verraten, musste ein wenig herumeiern und mit Adolf Bauer, dem Präsidenten des Sozialverbands, und mit Stefan Schwartze (SPD), dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, über mögliche und erwünschte Dienstleistungen plaudern. Und so erhielt auch Bauer leider keine Antwort auf seine Frage: „Welche Dienstleistungen bieten Sie denn nun an?“ Immerhin, Fachreferentin Nina Griese-Mammen, Abteilungsleiterin Wissenschaftliche Evaluation im ABDA-Geschäftsbereich Arzneimittel, wagte sich vor und deutete an, in welche Richtung es wohl gehen wird: Das Zauberwort heißt Medikationsanalyse, Brown-Bag-Review, AMTS-Prüfung und Abgleich mit dem Medikationsplan für Patienten über 65 Jahre bei Polymedikation (mehr als fünf Arzneimittel). Das fanden auch Bauer und Schwartze recht gut, solche Leistungen mögen bitte rasch kommen, das sei gut für die Patienten und für Gesundheitskosten, die sich dadurch sparen ließen. Der Patientenbeauftragte wünschte sich noch, dass das Ganze nur sinnvoll sei, wenn sich Arzt und Apotheker besser austauschten – vollkommen richtig, mein liebes Tagebuch, ohne Austausch zwischen den Heilberufen wäre eine Dienstleistung wie die Medikationsanalyse nur l’art pour l’art. ARMIN hat’s vorgemacht, wie’s laufen könnte. So, und jetzt hoffen wir, dass spätestens im dritten Quartal die ABDA-Karten auf den Tisch kommen, die Schleier gelüftet werden und wir alle wissen, welche pharmazeutischen Dienstleistungen, bezahlt durch die Krankenkassen, wir in Zukunft unseren Patientinnen und Patienten anbieten können.
13 Kommentare
Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch Apotheker NEIN!
von Andreas Grünebaum am 08.05.2022 um 15:06 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 7 Antworten
AW: Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch
von Michael Reinhold am 08.05.2022 um 18:49 Uhr
AW: Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch
von Sabine Schneider am 08.05.2022 um 19:09 Uhr
AW: Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch
von Michael Reinhold am 08.05.2022 um 20:48 Uhr
AW: fundierte Aussage
von Stefan Haydn am 09.05.2022 um 8:34 Uhr
AW: Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch
von Anita Peter am 09.05.2022 um 8:35 Uhr
AW: Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch
von Sabine Schneider am 09.05.2022 um 12:57 Uhr
AW: Impfen in der Apotheke Ja, Impfen durch
von Andreas Grünebaum am 09.05.2022 um 13:08 Uhr
Denkfehler
von Reinhard Rodiger am 08.05.2022 um 14:02 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Einfach mal in einfachen Sätzen ausdrücken!
von Andreas Grünebaum am 09.05.2022 um 19:31 Uhr
Bestandsaufnahme vor Einführung der Dienstleistungen
von Ulrich Ströh am 08.05.2022 um 9:52 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Vorfreude
von Sabine Schneider am 08.05.2022 um 8:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
.
von Anita Peter am 08.05.2022 um 8:07 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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