DAZ-Tipp

Leberzirrhose – Gift fürs Gehirn

Herdecke - 12.05.2022, 17:50 Uhr

Für die Entgiftung im Körper ist unter anderem die Leber zuständig, wenn sie nicht mehr richtig arbeitet, kann das schwere Folgen haben. (Foto: Igor Stevanovic / AdobeStock)

Für die Entgiftung im Körper ist unter anderem die Leber zuständig, wenn sie nicht mehr richtig arbeitet, kann das schwere Folgen haben. (Foto: Igor Stevanovic / AdobeStock)


Gliaödem und gestörte neuronale Kommunikation

Im Gehirn verursacht Ammoniak über eine osmotisch bedingte Astrozyten-Schwellung ein geringgradiges Gliaödem sowie eine sekundär gestörte Neuron-Glia-Kommunikation. Daneben beeinflussen neuroinflammatorische Prozesse, eine erhöhte Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke, Astrozytendegeneration und eine Beeinträchtigung diverser Neurotransmitter die Entstehung und Ausprägung der vielgestaltigen hepatischen Enzephalopathie.

Auslöser erkennen und Ammoniak senken

Zunächst müssen Faktoren, die eine hepatische Enzephalopathie auslösen oder verstärken können, erkannt und, falls möglich, eliminiert oder kausal behandelt werden. Anschließend kommt eine Therapie und Sekundärprophylaxe zur Senkung der Ammoniakplasmaspiegel zum Einsatz. Dies kann über eine Reduktion der Ammoniakproduktion im Darm, eine forcierte Ausscheidung und eine Förderung des Ammoniakabbaus bewerkstelligt werden. Angewendet werden 

  • Lactulose (p.o. oder als Einlauf), 
  • das nicht-resorbierbare Antibiotikum Rifaximin, 
  • eine Bevorzugung pflanzlicher Eiweißquellen und L-Ornithin-L-Aspartat zur Entlastung des Harnstoffzyklus. 

Von entscheidender Bedeutung ist die Therapieadhärenz der Patienten. Zudem sind Ansätze zur Stuhltransplantation in der Diskussion.

DAZ 19/2022


Apothekerin Dr. Verena Stahl
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Darmkur bei Leberproblemen

von Christina Rohrer am 12.05.2022 um 20:44 Uhr

Gute Rückmeldung aus der Praxis habe ich in der Beratung von Patienten erhalten, die bei Leberproblemen (z.T. arzneimittelbedingt oder NASH) eine Darmkur mit probiotischen Bakterien gemacht haben. So gut sogar, dass der Hausarzt verwundert nachgefragt hat, was da unternommen wurde. Im Speziellen empfehle ich das Präparat „OmniBiotic Hetox“, da hier auch einige kleinere Studien vorliegen.

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