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29. Juli 2022
Das Kabinett hat Lauterbachs Sparpläne bereits beschlossen, jetzt muss der Gesetzentwurf das parlamentarische Verfahren durchlaufen: Als nächste Hürde steht der Bundesrat an. Der Bundesgesundheitsminister hofft natürlich innigst, dass sein geliebtes GKV- Finanzstabilisierungsgesetz, ohne groß Federn lassen zu müssen, die weiteren Diskussionen im Bundesrat (auch wenn die Länder nicht zustimmen müssen) und dann den Bundestag übersteht. Mein liebes Tagebuch, wie sagte Lauterbach doch so suffisant: Es handele sich hier um ein Gesetz, „wo es gut ist, dass man lange darüber spricht, wo es aber nicht so gut wäre, wenn es sich verändert“. Für uns Apothekers müsste man es anders formulieren: Lange drüber reden bringt nichts, aber es wäre besser, wenn sich einiges ändern würde. Denn die 170 Mio. Euro oder mehr, die Lauterbach bei den Apotheken holen will, schaden nur den Apotheken, tragen aber nichts Wesentliches zu den erwünschten Einsparungen bei. Herr Lauterbach, wir hätten da statt Apothekenabzocke einen einfachen Vorschlag: Sparen Sie sich den Konnektorentausch bei den Arztpraxen und Sie haben mit einem Schlag 400 Mio. Euro für die Kassen gespart: So geht Effizienzreserven heben.
Zum Lauterbachschen Spargesetz: Hoffen wir, mein liebes Tagebuch, die Überzeugungskraft der ABDA möge in den kommenden Wochen so stark sein, die Parlamentarier davon zu überzeugen, dass es der falsche Weg für unsere hervorragend funktionierende Arzneimittelversorgung wäre, wenn noch mehr Apotheken durch so ein Spargesetz schließen müssten. So sieht auch die Apothekengewerkschaft Adexa die Sparpläne Lauterbachs als Bedrohung für viele Apotheken, vor allem auf dem Land. Apothekenschließungen würden für Kunden längere Wege zur nächsten Apotheke bedeuten, außerdem gingen Arbeits- und Ausbildungsplätze verloren, so Adexa. Und der Verband „Freie Apothekerschaft e.V.“, ein Verband, der sich als Vertretung für Apothekeninhaberinnen und -inhabern versteht, sieht die Apotheken mit dem Spargesetz „im Würgegriff von Politik und Krankenkassen“. Mit diesem Gesetz gehe das Apothekensterben in die nächste Runde. Für die Verbandsvorsitzende Daniela Hänel hat es den Anschein, als würden die politisch Verantwortlichen und die GKV die Arbeit und Verantwortung der Apotheken für die Versicherten nicht kennen und sogar ignorieren. Der Verband fordert daher den Bundesgesundheitsminister auf, den Kassenabschlag deutlich zu senken. Es sei nicht mehr zeitgemäß den Krankenkassen einen Rabatt von annähernd 25 Prozent zu gewähren. Mein liebes Tagebuch, gute Forderung, allein sie wird Herrn Lauterbach nicht treffen. Aber wie ließe sie sich umsetzen? Wie könnte unsere Strategie aussehen?x
7 Kommentare
2 € Rabatt
von Gerhard Zibulak am 01.08.2022 um 14:35 Uhr
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Prozentualer Aufschlag
von Dr.Diefenbach am 31.07.2022 um 13:30 Uhr
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Bitte; erst nachdenken, dann fordern
von Dr. Radman am 31.07.2022 um 13:28 Uhr
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P.Ditzels jüngstes Tagebuchvom 31.7.22
von Wolfgang Steffan am 31.07.2022 um 9:26 Uhr
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Frische Ideen für den Notdienst
von Karl Friedrich Müller am 31.07.2022 um 8:50 Uhr
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Wir sind nicht wahrnehmbar…
von Ulrich Ströh am 31.07.2022 um 8:40 Uhr
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AW: Wir sind nict wahrnehmbar…
von gabriela aures am 31.07.2022 um 9:09 Uhr
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