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Umfrage des Apothekerverbands Schleswig-Holstein
26 Prozent der Apotheker fürchten um Fortbestand ihres Betriebs
Die Beteiligung des Apothekerverbands Schleswig-Holstein am Apothekenstreik in der vorigen Woche hatte eine Vorgeschichte. In einer Umfrage hatte der Verband die Streikbereitschaft seiner Mitglieder und ihre Zukunftseinschätzungen abgefragt. In 26 Prozent der Fälle äußerten die Mitglieder Bedenken, ihre Apotheke mittelfristig weiter betreiben zu können, wenn der Apothekenabschlag erhöht wird und die Kosten wie zuletzt weiter steigen.
In der vergangenen Woche streikten die Apotheken in vier Bundesländern – darunter Schleswig-Holstein. Über die Hintergründe sprach die DAZ mit Hans-Günter Lund, dem Vorsitzenden des Apothekerverbands Schleswig-Holstein (AVSH). Er berichtet, dass bei der Entscheidung für den Streik das Ergebnis einer Mitgliederbefragung des Verbands wesentlich gewesen sei. Daran habe knapp die Hälfte der Verbandsmitglieder teilgenommen. Davon erklärten 87 Prozent ihre Bereitschaft zu einem Streik.
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In den weiteren Fragen ging es darum, wie die Mitglieder die wirtschaftliche Lage ihrer Apotheke einschätzen. Der Verband fragte, ob Bedenken bestehen, die Apotheke mittelfristig weiter betreiben zu können, weil sich dies nicht mehr rechne. Dabei wurden zwei Szenarien unterschieden. Für das Szenario mit einer Erhöhung des Apothekenabschlags ohne Kompensation und bei Anhalten der derzeitigen Kostensteigerungen äußerten 26 Prozent der antwortenden Mitglieder solche Bedenken. Für das Szenario, in dem zusätzlich der variable Vergütungsanteil (also der dreiprozentige Aufschlag bei Rx-Arzneimitteln) gekappt wird, sehen sogar 56 Prozent solche Bedenken. Außerdem fragte der Verband, ob pharmazeutische Dienstleistungen zur Kompensation der erwarteten Rohertragsverluste geeignet sind. In 99 Prozent der Antworten verneinten die Mitglieder diesen Zusammenhang.
Die auslaufenden Corona-Sondermaßnahmen und die drastischen Kostensteigerungen der jüngsten Zeit werden in einer solchen vorausblickenden Einschätzung viel besser dargestellt als in Analysen, die sich auf Wirtschaftsdaten der Vergangenheit stützen. Darum zeigen die Ergebnisse einer solchen Umfrage, wie groß die Herausforderung ist.
Lund zieht positive Streikbilanz
Nach dem Streik gab sich Lund zuversichtlich für künftige Auseinandersetzungen um eine bessere Apothekenvergütung. Nach seiner Einschätzung habe der Streik gezeigt, dass es so möglich ist, ins Gespräch zu kommen. „Die Resonanz hat uns bestärkt“, erklärte Lund und bezog dies sowohl auf die hohe Teilnahmebereitschaft der Mitglieder als auch auf die Reaktionen auf den Streik.
Lund forderte alle Apothekerinnen und Apotheker auf, sich jetzt einzubringen, Kontakte zu Lokalpolitikern aufzubauen und bei jeder Gelegenheit die Zusammenhänge zu erklären. Einen aussichtsreichen Ansatzpunkt für die künftige Apothekenhonorierung sieht Lund darin, eine Vergütungsstruktur für die vielen unentgeltlichen Leistungen der Apotheken zu schaffen. Außerdem sei der zunehmende Anteil der Hochpreiser als Folge der weiteren Ambulantisierung der Behandlungen problematisch. Denn für viele Apotheken bedeute das eine erhebliche Belastung der Liquidität. Hinzu komme das Damokles-Schwert einer möglichen Retaxation. Das alles müsse im Honorar abgebildet werden, forderte Lund und folgerte: „Es gibt viel zu tun. Wir sind dran.“ Mehr dazu finden Sie in der aktuellen Ausgabe der DAZ.
4 Kommentare
Unplanmäßig
von Dr. House am 29.10.2022 um 18:03 Uhr
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Mitgliederbefragung
von Daniela Hänel am 27.10.2022 um 23:30 Uhr
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von Anita Peter am 27.10.2022 um 10:17 Uhr
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AW: .
von Linda F. am 27.10.2022 um 15:06 Uhr
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