Für diese Antibiotika identifizierte QYOBO weltweit insgesamt 225 Herstellungsstätten. Mehr als ein Drittel davon (81 Herstellungsstätten, 36 %) befinden sich in China, etwas weniger als ein Drittel (65 Herstellungsstätten, 29 %) in Indien. Auf Platz drei folgt dann Europa mit 57 Herstellungsstätten (25 %). In den USA sind gerade einmal zwei Herstellungsstätten gelistet, in Kanada und Australien keine einzige. Ein weiterer weißer Fleck auf der Landkarte ist der afrikanische Kontinent, mit ebenfalls keiner einzigen Produktionsstätte. Dass ein Antibiotikum bereits 10.000 Kilometer und zahllose Zwischenstationen auf dem Buckel hat, bevor es in Deutschland über den HV-Tisch gehen kann, ist also keine Seltenheit. Gelegenheiten, dass in dieser komplexen Lieferkette etwas schiefgeht, gibt es dabei genug.
Produktion in Europa
Innerhalb Europas führen Spanien und Italien in Sachen Antibiotikaproduktion. Spanien weist 20 Produktionsstätten auf, Italien 19. Deutschland hat hingegen, ebenso wie auch Frankreich, Polen, Portugal und die Schweiz, nur jeweils eine einzige.
In Österreich gibt es drei Produktionsstätten. Eine davon ist der Standort Kundl der Firma Sandoz, deren Sparten Hexal und 1A Mitglieder von Pro Generika sind. In Kundl wird derzeit Penicillin produziert und das, wie es im Bericht von Pro Generika heißt, End-to-End. Möglich sei dies aber nur aufgrund staatlicher Unterstützung. Der hohe Preisdruck im Markt habe die Antibiotikaproduktion in Europa unrentabel gemacht und infolgedessen zögen sich auch immer mehr Generikahersteller zurück.
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