Schokolade fürs Blutdruckmessen

ABDA will angehende Apotheker für pDL begeistern

Berlin - 24.01.2024, 09:15 Uhr

Blutdruckmessungen gibt es als pDL in Apotheken – doch beim tatsächlichen Angebot ist noch Luft nach oben. (Foto: ABDA)

Blutdruckmessungen gibt es als pDL in Apotheken – doch beim tatsächlichen Angebot ist noch Luft nach oben. (Foto: ABDA)


Die zukünftige Generation von Apothekern soll besser für pharmazeutische Dienstleistungen ausgebildet werden, die zunehmend den Apothekenalltag bestimmen. Mit einer bundesweiten Aktion setzt die ABDA Anreize für Pharmazeut:innen im Praktikum, sich auf diesem Gebiet zu beweisen.

Apotheken liefern mit ihren pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) einen weiteren wichtigen Beitrag zur Patientenversorgung. Die ABDA möchte angehende Apotheker:innen darauf besser vorbereiten und startet im Februar einen bundesweiten Wettbewerb zur „standardisierten Risikoerfassung hoher Blutdruck“ unter den Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiP). Hierbei ließen sich besonders gut Erfahrungen im Bereich pDL sammeln, da die Blutdruckmessungen auch von PhiP, ohne weitere Fortbildungen, durchgeführt werden könnten.

Mit der Einführung der Honorierung für fünf pDL im Juni 2022 wurde den Apotheken eine Entlastung ihrer finanziell angeschlagenen Situation versprochen. Pro Blutdruckmessung werden den Apotheken 11,20 Euro vergütet. Allerdings mangelt es aktuell noch zu oft an Personal in den Apotheken.

Vom 1. Februar bis zum 30. Juni 2024 sollen interessierte PhiP nun für das Anbieten von pDL in der Offizin begeistert werden. In einem Zeitraum von zehn Stunden sollen möglichst viele Blutdruckmessungen durchgeführt werden. Die Messungen können in einem Anlauf oder verteilt über einen Zeitraum von vier Wochen absolviert werden.

Auf die Teilnehmer:innen mit den besten Ergebnissen warten Schokoladenpakete. Weiterführende Informationen stellt die ABDA auf er Online-Plattform Padlet zur Verfügung, zudem können sich Interessierte am 17. Februar von 19:00 bis 20:30 Uhr bei einer Online-Informationsveranstaltung über den Wettbewerb informieren.

Bereits im Frühjahr 2023 hatte die ABDA den Wettstreit unter den PhiP durchgeführt. Damals hatten sich zehn von 17 Apothekerkammern beteiligt, der erreichte Spitzenwert lag bei 19 Messungen innerhalb von zehn Stunden. Insgesamt nahmen 24 angehende Pharmazeut:innen aus sieben Kammerbezirken teil. Gelockt wurde auch damals schon mit Schokoladenpräsenten. Um diesmal noch mehr Teilnehmer:innen für den Wettstreit zu gewinnen, legt die ABDA nun noch eine Schippe drauf – als Hauptgewinn lockt ein Ticket für einen der beiden Pharmacons 2025, inklusive Übernachtung.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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7 Kommentare

Einstieg in die Operetten-Karriere

von Frustapotheker am 25.01.2024 um 10:39 Uhr

Diese Aktion ist der optimale Einstieg in die "Karriere" der Pharmazeuties! Sind sie erst einmal fertig mit der Ausbildung bietet Ihnen unsere Standesvertretung schier unverschöpfliche Möglichkeiten ihr Geld und ihre Freizeit in den Erwerb von Fortbilungspunktezertifikaten, Fachapotheker- und Fachbereichs-Titeln zu stecken. Ich habe auch etliche dieser Operetten-Zertifikate, für die sich kein Mensch interessiert, erworben. Konsequenz und Nutzen für meine Berufslaufbahn: Null!!
Aber man ist wenigstens, solange man diesen Scheinen hinterher hechtet , von der trostlosen Situation unseres Berufsstandes etwas abgelenkt. Vielleicht hat sich das ganze Geld und die Zeit doch gelohnt?

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Peinlich und lächerlich.

von Rainer W. am 25.01.2024 um 8:52 Uhr

Süß, da können die kleinen Pharmazeutys nach 4 Jahren in einem der anspruchsvollsten Studiengänge überhaupt für ein Zuckerl das Piepsi am Patienten ausprobieren.

Und das soll die Rettung des Berufsstandes sein?

Vielleicht habe ich auch was falsch verstanden, wenn die Rentabilität entgültig dahin ist können wir ohne Umschulung als MFA anheuern, Impfen, Inhalatorschulung und Blutdruckmessen haben wir ja jetzt gelernt. Das spart dem Herrn Doktor Arbeit, bringt fehlendes Personal in die Praxen und billiger machen's die Apothekys auch.

Ist das unsere Zukunftsperspektive unter dieser Berufsvertretung?

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Man staunt nur noch ...

von Reinhard Herzog am 24.01.2024 um 10:05 Uhr

Blutdruckmessungen, die jede Anlernschwester oder die Patienten selbst erbringen bzw. die in der Apotheke einst für 1 Euro nebenbei gemacht wurden - damit will man hochklassig ausgebildete Akademiker:innen motivieren?

Und mit Schokolade? Warum nicht Erdnüsse - Sie kennen den Spruch, auf welchen diese abzielen ... ;-)

Es wird immer infantiler - und so will man in Umbruchzeiten, mit apothekenersetzenden Automaten und KI vor der Brust, eine Berufszukunft gestalten?

Na ja, an anderer Stelle ist ja auch "Drug selling offline (fast)" angesagt ...

Tote Pferde werden übrigens auch mit Schokolade nicht mehr munter!

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AW: Man staunt nur noch

von Ulrich Ströh am 24.01.2024 um 12:34 Uhr

Zielführend ist es , wenn die Schokoladenprodukte gleich an die Patienten gereicht werden…

Nach 8 Semestern Studium ist dieses Procedere keine echte Verheißung für angehende Pharmazeuten!
Oder?

AW: Man staunt nur noch

von Frustapotheker am 24.01.2024 um 22:09 Uhr

Dieser brillanten Analyse ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen! Medizinische Hilfstätigkeiten als rettender Strohhalm für anspruchsvoll ausgebildete Akademiker ohne wirkliche Zukunftsperspektive! Da wird die ganze Tragödie unseres Berufsstandes dem potentiellen Nachwuchs auf dem Silbertablett serviert, garniert mit Schokolade als Seelentröster!
Leute, lernt was Gescheites!

Klingt zunehmend verzweifelt

von EDI am 24.01.2024 um 9:53 Uhr

Selbst wenn wir wollten, haben wir kein Personal und keine Zeit dafür. Das muss man auch langsam bei der ABDA einsehen.
Scheinbar ist es bei der ABDA ähnlich.
Da sie sich ständig mit PDL beschäftigen,liegt die Großbaustelle Honorar brach.

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von Anita Peter am 24.01.2024 um 9:24 Uhr

Die pDl bestimmen zunehmend den Apothekenalltag? Woher kommt diese Erkenntnis?

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