DAV-Frühinformationen im Mai

Arzneimittelausgaben der GKV steigen um 6 Prozent

Berlin - 03.07.2024, 09:15 Uhr

Die Anzahl der zulasten der GKV in Apotheken abgegebenen Rx-Packungen sank im Mai gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat. (Foto: Schelbert)

Die Anzahl der zulasten der GKV in Apotheken abgegebenen Rx-Packungen sank im Mai gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat. (Foto: Schelbert)


Nachdem die GKV-Arzneimittelausgaben im April außergewöhnlich stark gestiegen waren, normalisierte sich die Entwicklung im Mai wieder. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Ausgaben um 6,2 Prozent – Rabattverträge sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Nach dem Plus von fast 24 Prozent im April, sind die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) im April um vergleichsweise moderate 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Die Anzahl der abgegebenen Packungen sank dagegen um 1,7 Prozent. Dies geht aus den aktuellen Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) hervor. 

Wie in den Monaten zuvor, machte sich bei den Ausgaben insbesondere bemerkbar, dass der Herstellerabschlag für patentgeschützte Arzneimittel, der zwischenzeitlich auf 12 Prozent erhöht worden war, nun wieder bei 7 Prozent liegt. Ausgabendämpfend wirkt hingegen weiterhin der für zwei Jahre erhöhte Kassenabschlag der Apotheken.

Durch die zunehmende Bedeutung des E-Rezepts erhöhte sich zudem die Zahl aller eingelöster Rezepte um 30,3 Prozent gegenüber Mai 2023. Denn während das rosa Papierrezept bis zu drei Verordnungen enthalten kann, ist es je E-Rezept nur eine einzelne. Im Mai 2024 wurden laut Angaben der Gematik rund 43 Millionen E-Rezepte eingelöst; das entspricht etwa 83 Prozent aller GKV-Rezepte und 70 Prozent aller GKV-Packungen.

Für die ersten fünf Monate des Jahres 2024 ergibt sich nunmehr ein durchschnittliches Plus von 11,7 Prozent bei den GKV-Arzneimittelausgaben und ein Zuwachs von 4,1 Prozent bei den Packungen (Rezeptzahl 34,6 Prozent). Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der DAV mit einem Anstieg von gut 8 Prozent. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband hatten sich im vergangenen Herbst in ihren Rahmenvorgaben für die regionalen Ausgabenvolumina auf ein Ausgabenplus von 7,95 Prozent verständigt.

Sinkende Impfstoffausgaben

Wie stets gesondert betrachtet hat der DAV die Impfstoffausgaben der GKV: Sie sind im Mai 2024 um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Im 5-Monatszeitraum von Januar bis Mai 2024 ergibt sich ein durchschnittlicher Ausgabenzuwachs von 5,4 Prozent.

In den Zahlen sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge nicht enthalten. Im Jahr 2023 beliefen sich die Einsparungen aus Rabattverträgen gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen auf rund 5,8 Milliarden Euro.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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