Wachstum im Rx-Bereich hat sich im Juni fortgesetzt

In den neuesten Daten geht es um die Verkaufsdaten der Vor-Ort-Apotheken in der 23. bis 26. Kalenderwoche, also in der Zeit vom 3. bis 30. Juni. Die vorige Betrachtung bezog sich auf die Zeit vom 6. Mai bis 2. Juni.

Fünf Prozent mehr Rx-Absatz als im Vorjahr

In allen vier Juni-Wochen waren der Rx-Absatz und der Rx-Umsatz höher als im Vorjahr (siehe Abbildung 1). Der starke Anstieg in der 23. Woche kann als Gegenbewegung zur schlechten 22. Woche gesehen werden und lässt sich auch aus den Vergleichsdaten von 2023 erklären. Denn im Vorjahr lag der regionale Feiertag Fronleichnam in der 23. Woche. Die Zuwachsraten in der 24. bis 26. Woche waren deutlich geringer als in der 23. Woche. In der 26. Woche war der Rx-Absatz 1,2 Prozent und der Rx-Umsatz 6,1 Prozent höher als 2023. 

Damit hat sich die positive Entwicklung des Rx-Bereiches im Juni fortgesetzt. Dabei ist weiterhin bemerkenswert, dass nicht nur der Rx-Umsatz, sondern auch der Rx-Absatz steigt. Die Entwicklung sollte sich daher auch günstig auf den Rohertrag der Apotheken auswirken, der bei Rx-Arzneimitteln wesentlich durch das Packungshonorar geprägt ist. Die kumulierten Daten können nun bis zum Ende der 26. Woche betrachtet werden. Sie liefern also Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024. 

Der kumulierte Rx-Absatz war in dieser Zeit 5,0 Prozent höher als 2023 und 8,9 Prozent höher als im Vor-Corona-Jahr 2019. Der kumulierte Rx-Umsatz lag 10,3 Prozent über dem Vorjahreswert und 34,2 Prozent über dem Vergleichswert von 2019. Alle diese Zahlen sind etwas höher als Anfang Juni. Damit ergibt sich für das erste Halbjahr 2024 ein insgesamt positives Bild für den Rx-Bereich der Vor-Ort-Apotheken.

OTC im Juni durchgehend positiv

Auch die OTC-Daten lagen in allen vier Juni-Wochen durchgängig im Plus (siehe Abbildung 2). Der OTC-Absatz und der OTC-Umsatz stiegen jeweils gegenüber dem Vorjahr. Der OTC-Absatz war in der 23. Woche um 5,4 Prozent und in der 25. Woche um 12,8 Prozent höher als 2023. Der OTC-Umsatz war in allen vier Wochen um mindestens 10 Prozent höher als im Vorjahr. Ähnlich günstig hatte sich der OTC-Bereich in diesem Jahr bisher nur im Januar präsentiert. Das ändert aber das insgesamt schwache Bild des OTC-Bereichs nicht. Der kumulierte OTC-Absatz bis zum Ende der 26. Woche war magere 1,6 Prozent höher als im Vorjahr und sogar 5,5 Prozent niedriger als 2019. Der kumulierte OTC-Umsatz war 6,2 Prozent höher als 2023 und 10,0 Prozent höher als 2019. 

Diese Zahlen müssen vor dem Hintergrund der Inflation betrachtet werden. Weiterhin bleibt festzustellen, dass der größte Teil des mageren OTC-Umsatzwachstums seit 2019 in diesem Jahr stattgefunden hat. Der OTC-Bereich ist demnach weiterhin sehr problematisch, aber die Entwicklung ist nicht mehr ganz so schlecht wie zuvor.

Rückblick: Mai schwächer als April

Die absoluten Daten, die Insight Health aus Ergebnissen der Rechenzentren ermittelt, liegen nun für den Mai vor. Demnach haben die Vor-Ort-Apotheken im Mai 134,9 Millionen Einheiten absetzt und brutto 6.740,2 Millionen Euro umgesetzt (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Das sind 5,7 Prozent weniger Absatz und 6,1 Prozent weniger Umsatz als im April. Der April hatte 21 Werktage (von Montag bis Freitag), der Mai je nach Bundesland nur 19 oder 20 Werktage. Der Unterschied kann die Rückgänge erklären. Doch sicherlich war der Mai damit im Vergleich zum April kein guter Monat. 

Die absoluten Zahlen bekräftigen damit das Ergebnis der Paneldaten, nach denen der Mai schwächer als der April war. Die obigen Paneldaten sprechen wiederum für eine leichte Besserung im Juni. Damit bleibt das Jahr im Rx-Bereich auf einem guten Kurs, aber der OTC-Bereich ist im Gesamteindruck weiter schwach.