Gespräch mit dem Bundesgesundheitsminister

Adexa-Vorstand wirbt bei Lauterbach für Personalzulage

Berlin - 17.07.2024, 15:45 Uhr

Andreas May (l.) zum Gespräch bei Karl Lauterbach (r.). (Foto: BMG)

Andreas May (l.) zum Gespräch bei Karl Lauterbach (r.). (Foto: BMG)


Adexa-Vorstand Andreas May war am vergangenen Freitag zum Gespräch bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach – nun hofft er, dass seine Vorschläge für eine Personalzulage und eine Novellierung der PTA-Ausbildung noch Eingang in die Apothekenreform finden werden.

Die Apothekengewerkschaft Adexa sieht die Reformpläne des Bundesgesundheitsministers für die Apotheken ebenso kritisch wie die ABDA und andere Apotheken-Vereine und Organisationen. Die Vertretung der Apothekenangestellten weiß nur zu gut, wie wichtig eine angemessene Honorierung der Apotheken ist: Sind die Inhaber*innen am Limit, fehlt das Geld auch für die Gehälter.

Schon im Frühjahr hatte Adexa daher eine gesetzliche Personalzulage eingefordert: 80 Cent zusätzlich zum Fixum, die der Finanzierung der Angestelltengehälter und der Ausbildungsvergütungen vorbehalten sein sollen. Nun hat Adexa-Vorstand Andreas May diesen Vorschlag dem Minister nochmals persönlich erläutert. Wie die Gewerkschaft mitteilt, hatte er am 12. Juli einen Termin mit Karl Lauterbach (SPD), um die geplante Apothekenreform und den Standpunkt der Adexa hierzu zu erörtern.

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May betonte: „In Zeiten des sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangels ist es wichtiger denn je, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ Und dazu gehört auch eine gute Bezahlung. Aus Adexa-Sicht wäre die Personalzulage ein wichtiger Schritt zu mehr Wertschätzung und Motivation engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Apotheken.

Laut Pressemitteilung hatte May auch Gelegenheit, Vorschläge für eine umfassende Reform der PTA-Ausbildung zu erläutern. Ziel sei es, den Beruf durch eine zusätzliche akademische Ausbildung attraktiver und zukunftssicherer zu gestalten. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass das Apotheken-Reformgesetz vorsieht, dass PTA ohne Approbierte in Apotheken tätig sein können.

Änderungen „immens wichtig“

May würdigte das Gespräch mit dem Minister als konstruktiv. „Wir sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen und hoffen, dass unsere Vorschläge Gehör finden und in die Reform einfließen werden.“ Änderungen des geplanten Gesetzes seien immens wichtig „für eine starke, zukunftsorientierte Apothekenlandschaft und für sichere, attraktive Arbeitsplätze“. 

Tatsächlich ist der jüngste kursierende Entwurf für das Reformgesetz auf den 11. Juli datiert – einen Tag, bevor May beim Minister zum Gespräch war. Die bisherigen Änderungen dürften Adexa noch nicht zufriedenstellen. Angesichts des Umstandes, dass das Kabinett nun voraussichtlich erst am 21. August seinen Beschluss fassen wird, ist aber noch einige Zeit zum Nacharbeiten – und dann kommt noch das Parlament zum Zuge. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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