BPhD-Kolumne

Podiumsdiskussionen beim BPhD

06.08.2024, 13:45 Uhr

Clara Prasch, BPhd-Beauftragte für Fort und Weiterbildung, (l.) und Michelle Rottmann, BPhd-Beauftragte für Pressearbeit. (Foto: BPhD)

Clara Prasch, BPhd-Beauftragte für Fort und Weiterbildung, (l.) und Michelle Rottmann, BPhd-Beauftragte für Pressearbeit. (Foto: BPhD)


Podiumsdiskussionen sind ein bewährtes Format für den öffentlichen Austausch von Meinungen und Ideen, deshalb finden sie sich auch bei Veranstaltungen des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden immer wieder. 

Als Bildungsplattform bieten Podiumsdiskussionen eine einzigartige Gelegenheit für das Publikum, von den Erfahrungen und dem Wissen der Teilnehmenden zu profitieren. Sie ermöglichen einen direkten Dialog, bei dem unterschiedliche Standpunkte offen ausgetauscht werden können. Dieser Meinungsaustausch ist besonders wertvoll, da er die Zuhörenden dazu anregt, ihre eigenen Ansichten zu hinterfragen und zu erweitern. Zentraler Aspekt der politischen Bildung ist die kritische Denkfähigkeit, welche durch die Begegnung mit diversen Argumenten und Fakten gefördert wird. Eine gut funktionierende Debattenkultur hat einen erheblichen politischen Mehrwert. Sie trägt dazu bei, dass politische Prozesse transparenter und zugänglicher werden. Durch offene Diskussionen können Bürger*innen besser informiert Entscheidungen treffen und ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Kompromisse in der Politik entwickeln. Zudem stärkt eine lebendige und respektvolle Debattenkultur die demokratische Teilhabe, indem sie den Dialog zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen fördert und damit die soziale Kohäsion unterstützt.

Wann, warum und wie der BPhD Debatten fördert

Auf den Bundesverbandstagungen des BPhD sind Podiumsdiskussionen einmal jährlich ein fester Bestandteil des Programms. Zuletzt hat in diesem Rahmen eine Diskussion mit dem Titel „Frauen in der Pharmazie – Breite Basis, keine Spitze?“ stattgefunden, an der sich unter anderem die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und die Geschäftsführerin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, Kerstin Tschuck, teilgenommen haben. Diese Beteiligung zeigt die Anerkennung der aktuellen Relevanz des Feminismus, was wir als sehr ermutigendes Zeichen wahrnehmen.

In diesem Jahr diskutierten darüber hinaus auf dem 21. PharmaWeekend, einem vom BPhD organisierten Fortbildungswochenende, Expert*innen zur Frage „Geht Pharmazie nachhaltig?“. 

Sowohl beim Thema Nachhaltigkeit als auch Feminismus ist der öffentliche Diskurs von großer Bedeutung, um aktuelle Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und gegenüber Entscheidungsträger*innen die Wichtigkeit und Aktualität der Themen zu verdeutlichen. Darüber hinaus werden Zuhörer*innen ermutigt, in ihrem eigenen Umfeld Handlungen zu ergreifen.

In den politischen Diskurs einbringen

Nicht nur die Organisation von Podiumsdiskussionen, sondern auch die Teilnahme daran bietet uns als Studierendenvertretung die Chance, Meinungen der Studierenden in den politischen Diskurs einzubringen.

Bei der Themenwahl sind Aktualität und gesellschaftliche Bedeutsamkeit ausschlaggebend, um die entsprechenden Themen voranzubringen und auf Interesse bei den Zuhörenden zu stoßen.

Grundlage für die Zusammenstellung der Diskutierenden ist, dass alle einen Bezug zum Thema haben. Dabei sollten unterschiedliche Hintergründe und Ansichten berücksichtigt werden, um das Format als Sammlung verschiedener Perspektiven zu nutzen. In der Diskussion zur Nachhaltigkeit in der Pharmazie wurden so beispielsweise pharmazeutisch-chemische, wirtschaftliche wie auch politische Blickwinkel beleuchtet.

Als Austauschplattform für Wissen, Meinungen und Erfahrungen ist das Format im Bildungsbereich von großer Bedeutung.

Es ermöglicht dem Publikum das Verständnis komplexer Themen und dadurch eine fundierte Meinungsbildung. Durch die Möglichkeit am Ende Fragen zu stellen und sich so auch als Teil des Publikums an der Diskussion zu beteiligen, gewinnt diese an Interaktivität.

Auch für die Diskutierenden selbst, die häufig Organisationen repräsentieren, kann dieser Aspekt interessant sein, um in den Austausch zu treten. Diskussionsinhalte werden weitergetragen, das öffentliche Bewusstsein für diese geschärft und so die Grundlage für Handlungen seitens Entscheidungsträger*innen geschaffen.

Zuletzt kommt auch der Unterhaltungsaspekt nicht zu kurz: Die dynamische Atmosphäre erinnert an Talkshows im Fernsehen, welche sich seit Jahren größter Beliebtheit erfreuen. 

 

Moderation im Fokus

In der Regel werden die Podiumsdiskussionen bei BPhD-Veranstaltungen von Vereinsexternen moderiert, auf dem diesjährigen PharmaWeekend hat Michelle Rottmann, Beauftragte für Pressearbeit des BPhD, moderiert. Von dieser persönlichen Erfahrung möchte sie an dieser Stelle berichten.

„Es war das erste Mal, dass ich eine Podiumsdiskussion moderiert habe und von Anfang an war mir bewusst, dass dies eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe ist, da auch von der Moderation der inhaltliche Erfolg der Veranstaltung abhängt. Mir oblag es inhaltlich sinnvolle, für das Publikum interessante Fragen zu stellen, die von den Teilnehmenden, entsprechend ihrer individuellen Expertise gut beantwortet werden können: Wer kluge Antworten will, muss kluge Fragen stellen.

Mit dem Stellen der Eingangsfragen war meine Aufgabe aber noch nicht getan. Dauerhafte Interaktion mit meinen Gesprächspartner*innen, darauf achten, dass Redezeiten möglichst gleich verteilt sind, aktives Zuhören um Rückfragen stellen zu können und aktives Beobachten, um anderen Beteiligten die Möglichkeit einräumen zu können, direkt auf eine Äußerung zu reagieren.

Dies ist wichtig, denn nur, wenn die Teilnehmenden auch untereinander interagieren können, entsteht eine Debatte und wie bereits eingangs erläutert, ist es eine gut funktionierende Debatte, die uns als Gesellschaft, aber auch uns als Studierendenvertretung einen politischen Mehrwert oder eine Wissenserweiterung bietet, was das Ziel unserer Podiumsdiskussionen ist.

Gerade die inhaltlichen Aspekte meiner Arbeit empfand ich als sehr anspruchsvoll, denn ein entsprechend umfassendes Wissen über nachhaltige Synthesetechniken, nachhaltige Kundenberatung oder nachhaltige Primärpackmittel hatte ich schlicht nicht. Dank meiner Vorbereitung gelang es mir dennoch, die Podiumsdiskussion nicht nur administrativ, sondern auch inhaltlich gut zu moderieren.

Alles in allem war diese Aufgabe wohl die bisher größte Herausforderung meiner Amtszeit, die ich nach dem Motto „Learning by Doing“ ganz gut über die Bühne gebracht habe.

Neben dem Publikum, das sich inhaltlich fortbilden konnte, und den Diskutierenden, die hoffentlich einen Mehrwert aus dem Meinungsaustausch ziehen konnten, bin ich auf jeden Fall persönlich sehr an dieser Herausforderung gewachsen und habe sie dementsprechend positiv in Erinnerung.”


Clara Prasch, BPhd-Beauftragte für Fort und Weiterbildung


Michelle Rottmann, BPhd-Beauftragte für Pressearbeit


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