Druck in Wahlkreisen:

ABDA startet nächste Kampagnenstufe: Briefe und Unterschriften

Berlin - 14.08.2024, 12:15 Uhr

Die Standesvertretung will Patientinnen und Patienten mit ins Boot holen. (Bild: ABDA)

Die Standesvertretung will Patientinnen und Patienten mit ins Boot holen. (Bild: ABDA)


Briefe an die Wahlkreisabgeordneten mit Unterschriften von Patientinnen und Patienten: Die ABDA zündet die nächste Stufe ihrer Kampagne gegen die Apothekenreform. 

Die Apothekerschaft ist auf die Unterstützung lokaler Politikerinnen und Politiker und Patientinnen und Patienten angewiesen, um die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu stoppen. Die ABDA will sie daher in der nächsten Stufe ihrer Kampagne gegen die Reform mit einbinden – über Briefe und eine Unterschriftenaktion. Darüber informiert die Standesvertretung am Dienstag abend. Die ABDA hatte im Juni nach Bekanntwerden des Referentenentwurfs die Kampagne und ihre verschiedenen Stufen angekündigt.

„Wir wollen den Menschen deutlich machen, wie die Reform das System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung gefährdet und welche empfindlichen Leistungskürzungen ihnen drohen“, heißt es von der ABDA. Verknüpft wird das mit allgemeinem Druck auf die Parteien. „Wir wollen deshalb in sämtlichen Wahlkreisen gegen diese Reform mobilisieren und so den anstehenden parlamentarischen Prozess inhaltlich mitgestalten.“

Die ABDA stellt auf der Seite www.apothekenkampagne.de einen Musterbrief an die Wahlkreisabgeordneten zur Verfügung, mit dem Apothekerinnen und Apotheker ihre „tiefe Besorgnis über die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum Ausdruck“ bringen können. Dargelegt werden unter anderem die Folgen der Reform, beispielsweise Leistungskürzungen durch das Wegfallen des Präsenzapothekers. „Wir bitten Sie deshalb eindringlich, sich im parlamentarischen Verfahren für den Erhalt vollversorgender Apotheken und eine dringend notwendige Anpassung des Apothekenhonorars einzusetzen“, heißt es in dem Brief. Verbunden ist damit auch die Einladung in die eigene Apotheke.

Unterschriftenliste auslegen

Es gibt auch die Möglichkeit einen eigenen Brief zu formulieren. Dafür werden Textbausteine zur Verfügung gestellt. Der Brief soll dann mit einer Unterschriftenliste in der Offizin ausgelegt werden. Patientinnen und Patienten sollen dann eingeladen werden, das Anliegen durch ihre Unterschrift zu unterstützen. Eine Datenschutzerklärung zur rechtlichen Absicherung gibt es auch.

Die ABDA hatte in der Vergangenheit immer wieder versucht, Patientinnen und Patienten in ihre Kampagnen einzubeziehen. So startete sie im vergangenen Sommer eine Postkartenaktion, deren Sinn von Teilen der Apothekerschaft in Frage gestellt wurde und die Präsidentin Gabriele Regina Overwiening immer wieder verteidigen musste.

Mehrere Petitionen gegen Apothekenreform

Derzeit laufen darüber hinaus verschiedene Unterschriftenaktionen. Der Hessische Apothekerverband hat auf der Plattform openPetition eine „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz – keine ‚Apotheken ohne Apotheker‘“ gestartet. In Thüringen wird mit „Gesundheitsversorgung in Thüringen sichern. Apotheken retten“ die kommende Landesregierung aufgefordert, sich gegen die Apothekenreform zu positionieren und in einer möglichen Abstimmung im Bundesrat dagegen zu stimmen.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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