Sommerflaute

Umsatz in den Sommermonaten trotz Personalmangel und Kundenrückgang steigern

15.08.2024, 13:45 Uhr

(Foto: IMAGO/  Ralph Peters)

(Foto: IMAGO/  Ralph Peters)


Wie jeden Sommer erleben viele Apothekeninhaber derzeit, dass die Umsätze deutlich hinter denen des Winters zurückbleiben, während der Personalmangel, der in der Urlaubszeit noch verstärkt, zusätzlichen Stress verursacht. Doch dagegen lässt sich etwas unternehmen!

Apotheken sehen sich einem saisonalen Geschäft gegenüber, das sich durch erhebliche Umsatzschwankungen auszeichnet. Während die Wintermonate von Dezember bis März den höchsten Kundenstrom bringen, nehmen die Besucherzahlen von April bis September deutlich ab. Gleichzeitig führt der urlaubsbedingte Personalmangel im Sommer dazu, dass viele Apotheken auf Leiharbeitnehmer angewiesen sind, was die Personalkosten in die Höhe treibt. Diese Kombination aus sinkendem Umsatz und steigenden Kosten kann die Apotheken vor große Herausforderungen stellen und ihre Abläufe stark belasten.

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Doch sie können dieser Situation durch gezielte Maßnahmen entgegenwirken. So hilft beispielsweise die Erhöhung des Marketingbudgets zur richtigen Zeit, den Kundenstrom messbar zu steigern. Dies gelingt durch gezieltes Social Media Marketing, das es ermöglicht, den Kunden genau dann anzusprechen. Darüber hinaus können Apotheken die Sommerflaute als Chance nutzen, ihre Prozesse zu analysieren und zu optimieren. Neben dem Social Media Marketing gibt es weitere Handlungsempfehlungen, um profitabel durch den Sommer zu kommen und als Apotheke für eine Umsatzsteigerung zu sorgen.

Fünf Maßnahmen, die Apotheken ergreifen sollten

1. Reibungslose Abläufe in der Apotheke schaffen

Um auch bei geringerem Personalaufwand reibungslose Abläufe in der Apotheke sicherzustellen und saisonale Schwankungen auszugleichen, müssen klare Arbeitsprozesse etabliert werden. Diese umfassen präzise Vorgaben für die Aufgabenbearbeitung, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter genau wissen, wie sie ihre Aufgaben effizient erledigen – auch ohne die erfahrenen Kollegen, die im Urlaub sind. Eine eindeutige Einarbeitung ist dabei ebenso wichtig wie die Minimierung des Kommunikationsaufwands im Team. Durch klare Zuständigkeitsregelungen bleibt jeder Mitarbeiter für einen definierten Bereich verantwortlich, wodurch eine reibungslose Arbeitsweise gewährleistet und die Belastung gleichmäßiger verteilt wird.

2 .Digitale Bestellprozesse optimieren

Um den Arbeitsaufwand bei der Bestellung zu minimieren, sollten Apotheken effiziente digitale Bestellprozesse etablieren. Da weniger Mitarbeiter verfügbar sind, muss den Kunden die Möglichkeit geboten werden, ihre Bestellungen bequem über einen Onlineshop oder eine App aufzugeben, anstatt telefonisch oder persönlich vor Ort. Um die Nutzung dieser digitalen Kanäle zu fördern, müssen diese Prozesse klar beworben und einfach auf der Website zu finden sein. Eine moderne, benutzerfreundliche Website ist daher unerlässlich, damit Kunden schnell und problemlos ihre Bestellungen aufgeben können.

3. Speziell auf die Sommerzeit zugeschnittene Angebote präsentieren

Im Sommer sinkt der Absatz klassischer Arzneimittel – daher sollten Apotheken gezielt saisonale Angebote bewerben. Ein attraktives Rundumpaket für Reise- oder Festivalbesuche bietet sich in dieser Zeit besonders an. Dies kann eine speziell zusammengestellte Reiseapotheke umfassen, die alle notwendigen Produkte für den Urlaub oder das Festival enthält. Durch die gezielte Bewerbung solcher Angebote wird die Apotheke zum idealen Partner für sommerliche Abenteuer und Bedürfnisse.

4. Umsatzstarke Dienstleistungen ausbauen

Es gibt auch Umsatzquellen, die saisonal weniger schwanken. Diese müssen in den Apotheken vorangebracht werden. Besonders wichtig sind dabei pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) und Zusatzverkäufe. Die Apotheke sollte ihre pDL klar auf der Website präsentieren und einen unkomplizierten Buchungsweg anbieten, damit Kunden leicht Informationen erhalten und Termine vereinbaren können. Bei Zusatzverkäufen müssen Apotheken ihren Mitarbeitern klare Skripte und Schulungen zur Verfügung stellen, um ihnen Sicherheit im Gespräch zu geben und so die Verkaufschancen zu erhöhen.

5. Führungsebene etablieren

Um dem Inhaber mehr Freiraum zu verschaffen und sicherzustellen, dass er auch während seines Urlaubs nicht ständig erreichbar sein muss, ist der Aufbau einer zweiten Führungsebene in der Apotheke unerlässlich. Diese zusätzliche Führungsebene sollte so strukturiert sein, dass sie eigenständig alle auftretenden Probleme lösen kann und in der Lage ist, den Inhaber bei sämtlichen Angelegenheiten umfassend zu vertreten. Durch eine gut etablierte Führungsebene kann der Inhaber sicherstellen, dass die Apotheke reibungslos läuft, auch wenn er selbst nicht vor Ort ist.

Experten können unterstützen

Mit gezielten Maßnahmen und Prozessoptimierungen können Sie Ihre Apotheke auch in den Sommermonaten profitabel und entspannt führen. Wer seine Apotheke auf diese Zeit vorbereiten möchte, kann sich auch von Experten unterstützen lassen. 


Nicolas Klose, Geschäftsführer der Klose Consulting GmbH
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Wunderlich

von Stefan Haydn am 16.08.2024 um 12:13 Uhr

Ich hatte mich beim Lesen gefragt, ob das Werbung für einen Anbieter ist. Laut Kommentatoren vor mir offenbar doch.
Wer überbrückt denn heute mit Leihpersonal, daß ja noch teurer ist als eigenes Personal, wenn er nicht gerade selbst in Urlaub gehen will?
Da sind die 2 Wochen weniger abgefrühstückte Patienten unter Umständen ja besser bzgl. Gewinn in Relation zu den zusätzlichen Kosten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Kennzeichnung von Werbung?

von Felix Maertin am 15.08.2024 um 19:39 Uhr

Es ist ja schön, dass man Mails, Anzeigen hier in der DAZ, Aufrufe bei Apotheke ad Hoc und was weiß ich wo noch von Herr Klose lesen kann.

Mir fehlt bei all den Dingen aber der klare Hinweis auf „Werbung“….

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Kennzeichnung von Werbung

von DAZ-Redaktion am 15.08.2024 um 20:37 Uhr

Werbung würde ja implizieren, dass er uns Geld gibt für die Veröffentlichung. Tut er aber nicht, er fungiert hier einfach nur als Autor für bestimmte Themen, so wie Steuerberater über Steuerthemen und Anwälte über Juristisches schreiben. Seine Firma dazuzuschreiben, gebietet die Transparenz.

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