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Digitalisierung
ePA: Krankenhäuser wollen längere Pilotphase
Anfang nächsten Jahres soll die elektronische Patientenakte flächendeckend ausgerollt werden. Die Krankenhäuser befürchten, dass sie nicht rechtzeitig die nötige Software zur Verfügung gestellt bekommen.
Ab dem 15. Januar 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA) für alle kommen – zumindest in einigen Modellregionen. Einen Monat später dann soll es sie überall geben. Da bereits Gerüchte kursieren, dass die Deadline gerissen wird, musste das Bundesgesundheitsministerium vor einer Woche klarstellen, dass alles planmäßig starten werde.
Es stellte sich allerdings heraus, dass die Software-Hersteller für die Leistungserbringer noch nicht bis zum 15. Januar fertig sein müssen. Für sie reicht es, das Modul zur Anbindung an die ePA auszurollen, wenn diese erfolgreich in den Modellregionen erprobt wurde.
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte jedenfalls befürchten bereits eine hohe zeitliche Belastung durch die ePA. Das ergab das PraxisBarometer Digitalisierung 2024. „Die Praxen brauchen bei ihrer täglichen Arbeit verlässliche Strukturen und funktionierende Systeme, damit die Digitalisierung zu einer Entlastung führen und erfolgreich sein kann“, forderte die Vorständin der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Sibylle Steiner laut einer Pressemitteilung Mitte November.
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Auch die ABDA schaut mit gemischten Gefühlen auf die Einführung. Grundsätzlich steht sie der Angelegenheit offen gegenüber – unklar ist aber noch, wie die Honorierung für die von Apothekerinnen und Apothekern vorgenommenen Eintragungen aussieht. Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagte wiederholt, dass die Apotheken dazu nur bereit wären, wenn eine entsprechende Gebühr dafür bezahlt wird.
Krankenhäuser befürchten späte ePA-Modul-Auslieferung
Ganz anders sehen die Probleme der Krankenhäuser aus: Nur knapp die Hälfte von ihnen geht davon aus, dass die Hersteller der Krankenhausinformationssysteme (KIS) die ePA-Module bis zum Ende des ersten Quartals 2025 liefern können. Das ergab eine Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), die an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde.
Zudem schätzt die Hälfte der Krankenhäuser die Dauer des Rollouts auf drei Monate bis zu einem Jahr ein. Etwas mehr als die Hälfte der Krankenhäuser meint, technisch gut (45 Prozent) oder sehr gut (neun Prozent) auf die Einführung der ePA vorbereitet zu ein. 34 Prozent der Kliniken gaben hingegen an, nur wenig vorbereitet zu sein.
ePA-Akzeptanz darf nicht beschädigt werden
„Das Bundesgesundheitsministerium ist bereits den KIS-Herstellern entgegengekommen und hat sie frühestens zu Mitte Februar zur Bereitstellung der Technik verpflichtet“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß laut einer Pressemitteilung. „Der Minister muss jetzt auch für die Krankenhäuser Klarheit schaffen und die Pilotphase ausreichend verlängern.“ Die ePA sei sinnvoll, so Gaß, und könne die Versorgungsqualität verbessern. Dafür sei aber Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten genauso nötig wie bei Krankenhäusern. „Diese Akzeptanz dürfen wir nicht durch technische oder organisatorische Probleme in der Startphase beschädigen“, so Gaß.
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