Großbritannien: Boots steigt in den Versicherungsmarkt ein

Boots agiert hierbei vornehmlich als Namensgeber, während die Royal & Sun Alliance, eine der größten Versicherungen in Großbritannien, als Bürge das Versicherungsrisiko trägt. Die Versicherungspakete seien direkt auf den Boots-Kunden zugeschnitten, so Boots, und diese sind zu 95Prozent Frauen. Eine der Krankenversicherungen ist dementsprechend eine Schwangerschaftsversicherung, die die Krankenhauskosten für Mutter und Kind übernimmt und Zugang zu einer 24-Stunden Schwangerschafts-Hotline verschafft. Zusätzlich erhält die Mutter nach der Geburt ein Geschenk in Form eines £25 -Boots-Gutscheins. Bei den anderen Versicherungsangeboten handelt es sich um eine Unfallversicherung, eine Zahnarztversicherung, eine Verletzungsversicherung für Kinder sowie eine Krankenversicherung für die ganze Familie. Eine wichtige Hilfe bei der Auswahl der Versicherungen war die von Boots im letzten Jahr eingeführte "Advantage-Card" (wir berichteten). Die durch diese Karte gesammelte Information zeigte deutlich, daß, nach Arzneimitteln, Reiseprodukte die am meist gefragten Artikel der Bootskunden darstellen. Daher also die Reiseversicherungen. Für Skibegeisterte gibt es die Winterreise-Versicherung, für längere Reisen die Jahresversicherung, oder für Einmalreisende die Single-trip-Versicherung. Etwas ganz Neues hat Boots mit der Gap-Travel-Versicherung eingeführt. Diese bietet all denjenigen Schutz, die für ein Jahr "aussteigen" und die Welt bereisen möchten. Boots weist zwar darauf hin, daß die Angestellten natürlich eine Schulung für diese neuen Produkte erhalten werden, doch im Prinzip kann der Kunde die ausgewählte Versicherung einfach vom Regal nehmen. Das in dem Versicherungspaket enthaltene Literaturmaterial sei wesentlich klarer als eine Beratung je sein könnte. Die Versicherung tritt von dem Moment an in Kraft, in dem der Kunde an der Kasse bezahlt hat. Das Ziel, das sich Boots für dieses Jahr gesetzt hat, ist 25000 Versicherungen zu verkaufen und man investiert zu diesem Zweck 1998 insgesamt £8 Mio. in Werbe- und Promotionkosten. Steve Russel, Managing Director von BTC, sieht den Einstieg in den Versicherungsmarkt als eine ganz natürliche Erweiterung des Serviceangebots an die Bootskunden. "Wir werden uns unserer großen Erfahrung im Einzelhandel bedienen um die Produkte zu positionieren und zu vermarkten - im wahrsten Sinne des Wortes verkaufen wir diese Over-the-counter und bieten den Kunden hiermit einen sofortigen Versicherungsschutz an", so der Managing Director. Ein Punkt der Boots sehr wichtig ist, ist darauf hinzuweisen, daß es sich hierbei keineswegs um private Krankenversicherungen handelt, sondern die Versicherungen als finanzielle Absicherungen für eventuelle Unfälle oder Notfälle gedacht sind.