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Apothekerkammer Berlin: Apothekerversorgung legt gutes Ergebnis vor

Als wichtiges Aufsichts- und Beschlußgremium ist der Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Berlin die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung ihres Versorgungswerkes jährlich vorzulegen. Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses, Dr. Manfred Zindler, erläuterte beide Positionen vor den Delegierten am 16. Juni 1998.

Organisationsstruktur Die Apothekerversorgung Berlin ist in drei Verwaltungsorgane gegliedert. Die Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Berlin wählt die Mitglieder des Aufsichts- und des Verwaltungsausschusses, kann Satzungsänderungen und Änderungen der Versorgungsleistungen für seine Mitglieder beschließen. Ferner hat sie den Jahresabschluß des Versorgungswerkes zu beurteilen. Der Aufsichtsausschuß besteht aus vier von der Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Berlin gewählten Kammermitglieder. Da die Landesapothekerkammer Brandenburg sich dem Versorgungswerk Berlin angeschlossen hat, wählt diese einen Vertreter in den Aufsichtsausschuß. Die wesentlichen Aufgaben des Aufsichtsausschusses sind die Prüfung und Genehmigung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung. Ferner stellt er Richtlinien für die Kapitalanlagen auf. Über Widersprüche von Mitgliedern gegen Verwaltungsakte des Verwaltungsausschusses hat der Aufsichtsausschuß zu entscheiden. Dem Aufsichtsausschuß gehörten am 31. Dezember 1997 an:
• Klaus Stürzbecher, Vorsitzender
• Jürgen Achterer, Stellvertretender Vorsitzender
• Dr. Andreas Dehne
• Bernd Drevenstedt
• Dr. Jürgen Kögel, Vertreter der Apothekerkammer Brandenburg. Das geschäftsführende Organ des Versorgungswerkes ist der Verwaltungsausschuß. Ihm gehören vier Vertreter aus Berlin und ein weiteres Mitglied an, das von der Apothekerkammer Brandenburg gewählt worden ist. Es sind dies:
• Dr. Manfred Zindler, Vorsitzender
• Stefan Creuzburg, Stellvertretender Vorsitzender (Vertreter der Apothekerkammer Brandenburg)
• Christian Belgardt
• Dr. Werner Jäkel
• Eckehard Liedmann.

Bilanz 1997 Im Rahmen der dem Versorgungswerk zufließenden Mitgliedsbeiträge müssen vom Verwaltungsausschuß in jedem Jahr 50 bis 70 Millionen Mark angelegt werden. Die Anlagen waren 1997 so effektiv, daß sich, wie Zindler der Delegiertenversammlung mitteilen konnte, die Verzinsung des angelegten Kapitals um 0,2 Prozent auf 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht hat. Nachdem der Aufsichtsausschuß beschlossen hatte, daß der Aktienanteil von 7 Prozent auf 15 Prozent erhöht werden kann, wurde diesem Beschluß gefolgt. Obwohl der Immobilienmarkt kritisch beurteilt wird, wurde in Ratingen eine weitere Immobilie gekauft. Um die Anlagen noch sicherer zu machen, ist mit einem externen, bankenunabhängigen Berater ein Zweijahresvertrag abgeschlossen worden. Die Feststellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1997 erfolgte bei zwei Enthaltungen ohne Gegenstimmen. Nachdem dem Verwaltungs- und dem Aufsichtsausschuß Entlastung erteilt worden waren, drückte Kammerpräsident Stürzbecher seine Zufriedenheit darüber aus, daß sich die Apothekerkammern Berlin und Brandenburg in einem gemeinsamen Versorgungswerk zusammengeschlossen haben. Am 31. Dezember 1997 gehörten ihnen 3349 Mitglieder, davon 473 aus Brandenburg, an. Mit dem Kammerbereich Sachsen/Thüringen konnte 1997 ein Überleitungsabkommen abgeschlossen werden. Damit ist es den Mitgliedern der berufsständischen Versorgungseinrichtungen der Apotheker möglich, bei einem Ortswechsel die Versorgungsabgaben an das jeweils zuständige Versorgungswerk überleiten zu lassen.

Wahlen Als neues Mitglied wurde in den Verwaltungsausschuß für den ausscheidenden E. Liedmann Henrik Scheer gewählt. Die sonstigen Mitglieder wurden ebenso wie die des Aufsichtsausschusses im Amt bestätigt. Nachdem das Vorstandsmitglied Ute Illner in einem Schreiben an den Präsidenten mitgeteilt hat, daß sie aus persönlichen Gründen ihr Amt im Vorstand der Apothekerkammer Berlin sowie im Weiterbildungsausschuß niederlegt, war für den Vorstandssitz eine Nachwahl erforderlich. Es stellten sich Annette Dunin von Przychowski und Dr. Klaus Kreuschner zur Wahl. Mit 34 von 61 abgegebenen Stimmen wurde A. Dunin von Przychowski in den Vorstand gewählt.

Berichte des Vorstandes In der letzten Delegiertenversammlung war ausführlich über die Beteiligung von Berliner Apothekern an der gesetzwidrigen Herstellung von Schlankheitskapseln diskutiert worden. Der Vorstand der Apothekerkammer Berlin hat über einen Juristen Einsicht in die bei der Staatsanwaltschaft vorliegenden Akten genommen. Danach liegt kein Fehlverhalten des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung der Apothekerkammer vor, wie von Mitgliedern der Delegiertenversammlung vermutet worden war. Auch von Mitarbeitern der Apothekerkammer sind zu tadelnde Aussagen in dieser Angelegenheit nicht gemacht worden. Inzwischen ist gegen eine Ärztin Anklage erhoben worden. Sie soll, obwohl ein begründeter Verdacht schädlicher Nebenwirkungen des Bestandteils Fenfluramin vorhanden war, innerhalb von fünf Jahren für 63 Patienten 200000 Kapseln zur Gewichtsreduktion verschrieben haben. Gegen zwei Apotheker, die diese Kapseln hergestellt haben sollen, ist wegen eines Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz ebenfalls Anklage erhoben werden. Die Termine zur Hauptverhandlung stehen noch nicht fest. Nachdem Gesundheitssenatorin Hübner der Apothekerkammer mitgeteilt hat, daß sie so lange keine Gespräche mit den Krankenhausapothekern führen wird, bis diese Vorschläge zur Reduktion von Krankenhausapotheken vorlegen, hat Präsident Stürzbecher erneut an die Senatorin geschrieben. Er hat in dem Brief die Bitte geäußert, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, in der mögliche Änderungen bei den Krankenhausapotheken diskutiert werden können. Bereits mehrmals wurde in der Delegiertenversammlung über die Anmietung weiterer Räume für die Apothekerkammer im Haus der Apotheker- und Ärztebank gesprochen. Offensichtlich gibt es in dieser Frage grundsätzliche Differenzen auch innerhalb des Vorstandes. Ob diese Differenzen in den letzten Monaten der Legislaturperiode noch zu beseitigen sein werden, muß bezweifelt werden, nachdem sich Mitglieder des Kammervorstandes während der Delegiertenversammlung gegenseitig vorgehalten haben, Beschlüsse der Delegiertenversammlung falsch auszulegen. Am 1. März 1998 wurde das Arzneimittelinformationssystem der Apothekerkammer Berlin AMIS gestartet. Anfragen, die mit den apothekenüblichen Unterlagen nicht beantwortet werden können, können an die Apotheke des Krankenhauses Moabit und des Universitätsklinikums Benjamin Franklin gesandt werden. Die von den Anfragenden der Apothekerkammer zugesandten Meinungsbögen zeichnen ein hervorragendes Bild über die Kompetenz der Krankenhausapotheker und der Geschwindigkeit, mit der die Fragen beantwortet werden. Im ersten Quartal 1998 sind in beiden Krankenhausapotheken insgesamt 43 Anfragen eingegangen. Diese kamen überwiegend aus öffentlichen Apotheken.

ABDA-Haushalt Zur Erläuterung des ABDA-Haushaltes 1999 mit einem Gesamtvolumen von 19 Mio. DM war das Mitglied des ABDA-Haushaltsausschusses Ulrich Schütz aus Schleswig-Holstein bei der Delegiertenversammlung anwesend. Schütz erläuterte die Entstehung des Haushaltsentwurfes und die einzelnen Etatpositionen. Die ABDA geht davon aus, daß das Gesundheitsministerium eine Kopfstelle in Berlin etablieren werde. Daher wird die ABDA eine aus zwei hauptamtlichen Mitarbeitern bestehende Kopfstelle in Berlin einrichten. Dafür sind im Haushaltsentwurf für Mieten 43000 DM eingestellt worden. Entsprechend erhöht sich die Position Löhne und Gehälter ebenfalls. Der Gesamtetat der ABDA erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 6 Prozent. Die nächste Sitzung der Delegiertenversammlung wird am 26. August 1998 stattfinden.

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