Prisma

Kann die Zähne angreifen

Zahnerosionen entstehen im Gegensatz zu Karies nicht durch Bakterien, sondern durch direkten Kontakt mit Säuren, wie sie auch in Lebensmitteln enthalten sind. Vor allem in rohem Obst und Gemüse können bedeutende Säuremengen vorkommen. Wer sich also überwiegend von Rohkost ernährt, kann damit seine Zahngesundheit gefährden.


Dies belegt eine Ernährungsstudie der Gießener Universitätsklinik an 130 Personen, die seit mindestens einem Jahr mehr als 95% ihrer Nahrung roh verzehrt hatten. Das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 43 Jahren. Als Kontrollgruppe diente eine nach Alter und Geschlecht entsprechend zusammengestellte Gruppe von 76 Patienten der Gießener Universitätsklinik. Von allen Studienteilnehmern wurden nach einer zahnärztlichen Basisuntersuchung Gebissabdrücke angefertigt sowie einwöchige Ernährungsprotokolle und Fragebögen zur Mund- und Zahnhygiene in den vorangegangenen Jahren ausgewertet. Ergebnis der Studie: die Gruppe der Rohköstler wies im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich mehr Zahnerosionen auf. Dabei waren vor allem die Kauflächen betroffen. Dieser deutliche Unterschied ist, so die Verfasser der Studie, auf die organischen Säuren, insbesondere in Zitrusfrüchten, zurückzuführen.
Insgesamt läßt sich feststellen, dass eine Rohkosternährung mit einem erhöhten Risiko für Zahnerosionen verbunden ist. Anhänger dieser Ernährungsform sollten auf die Gefahr von Zahnschäden aufmerksam gemacht werden. Empfehlungen zu vorbeugenden Maßnahmen gibt es derzeit allerdings nicht.
Quelle: Pressemitteilung von IME-Pressedienst, 2/99

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