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Rauschgiftuntersuchungen in der Apotheke
Über 1000 Untersuchungen rauschgiftverdächtiger Stoffe sind in den letzten 18 Jahren von westfälischen Apotheken auf Bitte von Patienten veranlasst worden, so eine Pressemitteilung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Das Ergebnis der Untersuchung, die DM 40,- kostet, teilt die Apotheke vertraulich mit. Strafverfolgung muss niemand befürchten. Ratschläge für weitergehende professionelle Hilfe sind selbstverständlich.
Im Jahr 1999 wurden von besorgten Angehörigen, Lehrern oder Freunden insgesamt 141 rauschgiftverdächtige Proben in Apotheken in Westfalen-Lippe zur Untersuchung abgegeben. "Dies stellt beinahe eine Verdreifachung der Inanspruchnahme gegenüber 1997 dar", weiß Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Präsident der ABDA-Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Immerhin 69,5% der im vergangenen Jahr untersuchten Proben waren positiv und enthielten Rauschgift oder andere gefährliche Substanzen", so Friese. Noch vor zehn Jahren waren nur 10% der untersuchten Proben positiv, doch seit Mitte der neunziger Jahre hat sich der Trend umgekehrt. Die Sorge, die die Abgebenden zum Gang in die Apotheke veranlasst, ist oft berechtigt.
Die den Apotheken übergebenen Proben werden zur exakten wissenschaftlichen Untersuchung an die Apotheke der Rheinischen Kliniken Viersen weitergeleitet. Die komplizierte Analyse weist nach, ob es sich um harmlose Inhaltsstoffe oder gefährliche Substanzen handelt. Der Apotheker erhält einen Untersuchungsbericht einschließlich der Chromatogramme, die die stoffliche Zusammensetzung der eingereichten Probe dokumentieren, sowie entsprechende Beratungshilfen.
Von den 98 positiv getesteten Proben des letzten Jahres enthielten rund 16% Cannabis-Inhaltsstoffe. Aufputschmittel wie Amphetamine - zum Beispiel auch in Kombination mit Coffein - waren mit 19% besonders häufig vertreten. Auffällig ist auch der Nachweis von Anabolika: Bei immerhin 9% der positiv getesteten Proben wurden diese Mittel zur Förderung des Muskelwachstums festgestellt. Nachgewiesen wurden unter anderem auch Heroin, Cocain oder Substanzen sogenannter "Designerdrogen".
Öffentliche Apotheken aus insgesamt 54 Orten in Westfalen-Lippe übersandten im letzten Jahr verdächtige Proben an die Untersuchungsstelle in Viersen. Nicht die Großstädte, sondern kleinere, ländlich gelegene Ortschaften sind am häufigsten in der Statistik vertreten.
Vertraulichkeit und Gewissheit wollen die Apotheken mit ihrem Service anbieten, weiß der Kammerpräsident: "Die Zahlen der durch Apotheken in 1999 veranlassten Rauschgiftuntersuchungen zeigen, dass wir eine wichtige Dienstleistung erbringen. Ist ein Analyseergebnis positiv, können wir die Betroffenen an die Drogenberatungsstelle oder den Arzt verweisen", so Friese.
Seit 1982 besteht in allen westfälisch-lippischen Apotheken die Möglichkeit, eine rauschgiftverdächtige Probe abzugeben, die dann zur exakten Analyse an eien Untersuchungsstelle weitergeleitet wird. Fast 70% der untersuchten Proben waren positiv und enthielten gefährliche Suchtsubstanzen.
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