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DAZ aktuell
Empfehlungen zur Therapie von Tumorschmerzen
Diese große therapeutische Aufgabe sei trotz aller in den letzten Jahren erreichten Fortschritte durch spezialisierte Schmerztherapeuten allein nicht zu leisten, betonte Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Es bedarf der Kooperation mit dem Hausarzt, forderte Müller-Oerlinghausen.
- ür welche pharmakotherapeutischen Maßnahmen die Wirksamkeit anhand klinischer Studien nachgewiesen werden konnte und für welche nur unzureichenden Belege vorhanden sind, wird jetzt in der zweiten Auflage der Empfehlungen zur Therapie von Tumorschmerzen durch die neueingeführten "Kategorien zur Evidenz" transparenter.
- edoch zeigten sich gerade in der Tumorschmerztherapie auch die Grenzen einer evidenzbasierten Medizin im engeren Sinne. Denn dort, wo stringente Nachweise der Wirksamkeit wünschenswert wären, stehen einem aussagefähigen Studiendesign oft berechtigte ethische Einwände entgegen und erschweren so die Klassifizierung der Evidenz. Dennoch kann auch für solche therapeutischen Situationen eine Empfehlung gegeben werden. "Denn", so Müller-Oerlinghausen, "wir sind uns bewusst, dass die ärztliche Behandlung letztlich mehr ist als die Beachtung der Ergebnisse klinischer Studien." Die Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft nach Nr. 14 der Arzneimittel-Richtlinien sollen gerade dem niedergelassenen "Nicht-Spezialisten" den aktuellen Wissensstand vermitteln.
Die erschienene zweite Auflage der Empfehlungen zur Therapie von Tumorschmerzen wurde aktualisiert, erheblich erweitert und mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften wie der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes abgestimmt.
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