Auf europäischer Ebene: Internetapotheken schließen sich zusammen

Der Zusammenschluss firmiere unter dem Namen "European Association of Mail Service Pharmacies". Ziel sei neben der Interessensvertretung der Versandapotheken, die sich an bestimmte Qualitätsanforderungen hielten, ein gemeinsames Vorgehen gegen die so genannten schwarzen Schafe im Internet. Nach Worten von Apermann ist deren Zahl schwer zu schätzen, es gebe mindestens drei Dutzend, zum Teil mit Sitz in Deutschland. Ziel sei es, durch die Satzung die "weißen" Schafe zu bestimmten Qualitätsanforderungen an den Versandhandel mit Arzneimitteln zu verpflichten und so eine Unterscheidung für den Verbrauchern von schwarzen Schafen zu ermöglichen. Die European Association of Mail Service Pharmacies wolle einen Kodex auf europäischer Ebene erarbeiten, da nationale Alleingänge in Sachen Internet nichts nützten. Dann seien die Identifizierung der schwarzen Schafe, die sich nicht daran hielten, sowie rechtliche Schritte gegen diese etwa mittels einstweiliger Verfügungen möglich, sagte Apermann. Gegen 0800DocMorris wiederum laufen bereits gerichtliche Schritte, da Versandhandel mit Arzneimitteln in Deutschland nicht erlaubt ist. So hat bekanntlich das Landgericht Frankfurt am Main per einstweiliger Verfügung der niederländischen Internetapotheke verboten, Arzneimittel nach Deutschland zu versenden (siehe AZ Nr. 46 vom 13.11.). Wie Apermann mitteilte, sei die Entscheidung am 20. November noch nicht eingegangen, daher setze 0800DocMorris seine Aktivitäten unverändert fort. Erst mit Zustellung der Entscheidung der Frankfurter Richter muss die Internetapotheke schließen, die für diesen Fall allerdings den Gang in höhere Instanzen schon ankündigte.