Arzneimittel und Therapie

Schwedisches Infarktregister: Frühe Statintherapie senkt Mortalität

Immer mehr Daten weisen darauf hin, dass es sinnvoll ist, Statine bereits in der Akutphase nach einem Myokardinfarkt einzusetzen, um die früh nachweisbaren positiven Effekte auf die Endothelfunktion und die Plaquestabilität klinisch zu nutzen. MSD informierte über eine Hot-Line-Session während des Europäischen Kardiologenkongresses in Amsterdam, auf der die ersten Daten aus dem großen schwedischen Register von Postmyokardinfarkt-Patienten vorgestellt wurden, die einen klinischen Vorteil für eine frühe Statintherapie zeigen.

In die aktuelle Analyse wurden mehr als 23000 Patienten unter 80 Jahren eingeschlossen, welche die ersten 14 Tage nach dem Myokardinfarkt überlebt hatten. Patienten, die vor der Entlassung aus dem Krankenhaus auf Statine eingestellt wurden, wiesen nach einem Jahr gegenüber Patienten, die ohne Statintherapie entlassen wurden, eine um 34% geringere Mortalität auf. Auch eine frühe Revaskularisierung innerhalb der ersten 14Tage führte zu einer Abnahme der Einjahressterblichkeit um 36%. Insgesamt verminderte sich das Sterberisiko der Patienten dank Statintherapie und Revaskularisierung in der frühen Postmyokardinfarkt-Phase um 64%.

Simvastatin gut dokumentiert

Die meisten Patienten, die im schwedischen Register erfasst wurden, hatten Simvastatin eingenommen. Die Daten des schwedischen Registers bestätigen eindrucksvoll die deutliche Mortalitätsreduktion, die sich bereits in der 4S-Studie gezeigt hatte. Inzwischen sind die Follow-up-Daten der 4S-Studie über insgesamt acht Jahre publiziert worden. Damit liegen für Simvastatin die längsten dokumentierten klinischen Erfahrungen mit einem Statin in der Sekundärprävention vor. Sie belegen, dass die Langzeittherapie mit Simvastatin über acht Jahre und die langfristige deutliche Senkung des LDL-Cholesterins als gut verträglich betrachtet werden kann und einen signifikanten Nutzen für die Patienten bringt. Die Senkung des LDL-Cholesterins erklärt zwar einen großen Teil des mortalitätssenkenden Effekts von Simvastatin, der andere Teil wird der HDL-steigernden Wirkung zugeschrieben. Prospektive randomisierte Studien, in denen der Nutzen der frühen Statintherapie untersucht wird, laufen derzeit, um die notwendige Evidenzbasis dafür zu schaffen, dass Statine genauso wie ASS, Betablocker und ACE-Hemmer zur medikamentösen Standardtherapie nach einem Myokardinfarkt gehören.

Statine können bereits in der Akutphase nach einem Herzinfarkt sinnvoll eingesetzt werden, um die positiven Effekte auf die Endothelfunktion und die Plaquestabilität klinisch zu nutzen. Die ersten Daten von Postmyokardinfarkt-Patienten aus dem großen schwedischen Register sprechen für einen Vorteil der frühen Statintherapie.

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