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Arzneimittel und Therapie
Multiple Sklerose: Interferon beta-1a verzögert Krankheitsausbruch
Die CHAMP-Studie (Controlled High Risk Subject AvonexMultiple Sclerosis Prevention Study) erforscht die Auswirkungen einer Frühintervention mit Interferon beta-1a (Avonex®). Es sollte untersucht werden, ob sich bei Patienten mit einer Monosymptomatik durch eine frühzeitige Therapie mit Interferon beta-1a der Ausbruch einer klinisch gesichert diagnostizierten MS verzögern lässt. Eine klinisch diagnostizierte MS wird durch das Vorhandensein zweier demyelinisierender Ereignisse identifiziert. Die Ereignisse müssen sich sowohl durch den Zeitpunkt des Auftretens als auch durch die Lokalisation im Zentralen Nervensystem unterscheiden.
383 Hochrisiko-Patienten
An der doppelblinden, plazebokontrollierten Studie nahmen 383 Patienten aus 50 verschiedenen Zentren in Kanada und den USA teil. Einschlusskriterium war das erstmalige Auftreten eines spezifischen, isoliert auftretenden neurologischen Ereignisses, wie Neuritis des Sehnerven, Rückenmark- oder Kleinhirn-Syndrom. Die Patienten waren Hochrisiko-Patienten, bei denen sich eine rasche Verschlechterung hin zu einem einem manifesten MS-Erkrankungsbild abzeichnete. Die Studienteilnehmer erhielten entweder eine einmal wöchentliche intramuskuläre Injektion Avonex® (30 µg) oder Plazebo. In der Zwischenanalyse zeigte sich, dass bereits vor Ende der CHAMP-Studie mit Avonex® eine signifikante Verbesserung der Studienparameter erzielt wurde (p = 0,0023). Primärer Parameter war die Verzögerung des Ausbruchs einer klinisch gesicherten MS. Auch der sekundäre Studienparameter, die MRTAnalyse, zeigte eine signifikante Verbesserung. Die Ergebnisse der CHAMP-Studie stützen die Forderung nach einem frühen Behandlungsbeginn bei MS-Patienten mit einer adäquaten Therapie.
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