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- DAZ 22/2001
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Arzneimittel und Therapie
Therapie mit Verteporfin: Auch im dritten Jahr ist das Sehvermögen stabil
Die Ergebnisse stammen aus einer Erweiterungsphase der als TAP-Untersuchung bezeichneten klinischen Phase-III-Pivotalstudie (Treatment of AMD in Photodynamic therapy). Dabei handelt es sich um eine zweijährige, randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Studie. Nach Abschluss der Studie wurde 78 Prozent der ursprünglich 609 Patienten der TAP-Untersuchung angeboten, im Rahmen einer laufenden offenen Erweiterungsstudie mit Verteporfin behandelt zu werden, unabhängig davon, ob sie in der ursprünglichen Studie Verteporfin oder Plazebo erhalten hatten.
In der Erweiterungsstudie blieb die durchschnittliche Sehschärfe der ursprünglich mit Verteporfin behandelten Patienten mit überwiegend klassischer subfovealer chorioidaler Neovaskularisation als Folge der AMD zwischen dem 24. und 36. Monat des Follow-ups stabil. Es wurden zunehmend weniger Behandlungen mit Verteporfin erforderlich.
Während des dritten Behandlungsjahres wurden die Patienten durchschnittlich 1,4-mal behandelt, also weniger häufig als im ersten (3,4 Behandlungen) beziehungsweise zweiten Behandlungsjahr (2,1 Behandlungen). Darüber hinaus konnte das bereits früher nachgewiesene günstige Sicherheitsprofil von Verteporfin im dritten Behandlungsjahr bestätigt werden.
Die altersbezogene Makuladegeneration
Die AMD ist die häufigste Ursache für Erblindung ab dem 50. Lebensjahr. Sie wird verursacht durch das Wachstum von abnormen Blutgefäßen (chorioidale Neovaskularisation oder CNV) unterhalb des zentralen Bereichs der Retina, der so genannten Makula. Aus den Blutgefäßen tritt Flüssigkeit aus; dies führt zur Bildung von Narbengewebe und damit zur Zerstörung des zentralen Sehens. Das Sehvermögen geht auf diese Weise über einen Zeitraum von zwei Monaten bis zu drei Jahren immer weiter zurück. Die Daten vieler bisher veröffentlichter epidemiologischer Studien zeigen, dass die Häufigkeit der AMD mit zunehmendem Alter stetig ansteigt. So kann man davon ausgehen, dass in den westlichen Industrienationen in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen etwa 20 Prozent, in der Altersgruppe der über 75-Jährigen bereits 35 Prozent von dieser gravierenden Erkrankung betroffen sind.
Die Behandlung mit Verteporfin
Das Therapieverfahren wird in zwei Stufen durchgeführt und ist eine Kombination aus Anwendung eines lichtaktivierbaren Farbstoffs und Beleuchtung durch den Laser. Das Prinzip ist einfach, aber wirkungsvoll: Das Licht eines nicht-thermischen Lasers regt den zuvor intravenös injizierten Farbstoff Verteporfin dazu an, Sauerstoffradikale zu bilden. Diese zerstören anschließend selektiv die wuchernden Gefäßneubildungen. Die Behandlung weist zahlreiche Vorteile auf: Sie kann ambulant vom Augenarzt durchgeführt werden, verursacht keine Schmerzen, schont das gesunde Gewebe und kann - im Gegensatz zur Laserkoagulation - mehrfach wiederholt werden.
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