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AK Berlin: Apothekerversorgung mit erneut positiver Bilanz

Die Apothekerversorgung Berlin ist das berufsständige Versorgungswerk der Apothekerinnen und Apotheker aus Berlin und Brandenburg. Die Zahl der Mitglieder stieg von 2094 (1991) auf 3795 zum 31.12.2000. Diese und weitere wesentliche Zahlen des Geschäftsberichtes für das Jahr 2000 wurden den Delegierten der Apothekerkammer Berlin in der Sitzung am 6. September 2001 dargelegt. Weitere Besprechungspunkte der Delegiertenversammlung waren die Situation der Berliner Krankenhausapotheken sowie der Jahresabschluss 2000 der Apothekerkammer Berlin.

Apothekerversorgung Berlin

Auch bei den Mitgliedern der Apothekerversorgung spiegelt sich die Situation des gesamten Berufsstandes wider: Von den 3795 aktiven Mitgliedern sind 70,54% (2677) weiblich und 29,46% (1118) männlich. Die Zahl stieg gegenüber 1999 um 221 Personen. Von der Gesamtzahl sind 1080 (28,46%) selbstständige Apotheker und 2658 (70,04 %) angestellte Apotheker. Das Kapital der Apothekerversorgung von DM 530 Mio. ist in Fonds (34,81%), Namensschuldverschreibungen (37,9%), Schuldscheinforderungen (24,47%) und weiteren risikoarmen Anlagen investiert. Die resultierende Rendite liegt bei 6,73% netto (1999 6,59%) und 7,39% brutto. Eine Rendite, die bei der gegenwärtigen Situation am Kapitalmarkt als positiv zu bezeichnen ist.

Die Zahl der Versorgungsempfänger ist in 2000 gegenüber dem Vorjahr von 160 auf 193 gestiegen. Die Altersrenten machen 61,14% der auszuzahlenden Versorgungsbezüge aus. Insgesamt betrugen die Aufwendungen für Versorgungsempfänger DM 4,525 Mio. in 2000. Die größten Einzelposten sind die Altersrenten mit DM 1,758 Mio., die Überleitungszahlungen (DM 1,089 Mio.) sowie die Berufsunfähigkeitsrenten (DM 1 Mio.).

Schließung von Berliner Krankenhausapotheken geplant

Auf Einladung des Vorstandes der Apothekerkammer Berlin referierte der Direktor Geschäftsbereich Einkauf, Verwaltung, Apotheke der Vivantes GmbH, Thomas Noll, zur Situation der in dieser Berliner Krankenhausgesellschaft befindlichen Krankenhausapotheken und deren Zukunftsaussichten. Noll verdeutlichte, dass es sich bei der GmbH um eine 100%ige Tochter des Landes Berlin handelt. Vivantes setzt sich aus 10 Krankenhäusern und 58 Außenstellen mit 6000 Krankenbetten, 2000 Pflegeplätzen und 15600 Mitarbeitern zusammen.

Vorgabe für das Unternehmen ist, eine Einsparsumme von DM 15 Mio. in den nächsten zwei Jahren zu realisieren. Davon seien auch die Krankenhausapotheken betroffen. In absehbarer Zeit werde es nur noch eine bis zwei Krankenhausapotheken in der Vivantes geben. Wann dies geschehe und wo deren Standorte sein werden, könne er gegenwärtig nicht sagen. Es seien zwar verschiedene Standorte genannt worden, doch könne er diese nicht bestätigen. Sein Ziel sei es, so Noll, einen strategischen Einkauf zu etablieren, der durch die horizontale Ausrichtung aller Krankenhäuser in der Lage sei, in diesen das gleiche Produkt (Arzneimittel, Medizinprodukte) vorrätig zu halten. Dazu werden so genannte Medicalboards eingerichtet, die, ähnlich der Arzneimittelkommission, festlegen, welche Produkte in allen Krankenhäusern der Vivantes angewendet werden können/müssen. So sei eine europaweite Ausschreibung für 1000 Herzschrittmacher auf der Basis der Entscheidung eines derartigen Medicalboards veröffentlicht worden. Die Kardiologen aller Krankenhäuser hätten sich auf ein Produkt so festgelegt, dass in der Ausschreibung noch Wettbewerb möglich sei, aber später nur noch ein Produkt eingesetzt werden kann.

Durch moderne Verfahren der Kommissioniertechnik und der EDV-Verknüpfung aller Stationen soll die Vorratshaltung auf den Stationen reduziert werden und eine "just in time"-Versorgung ermöglicht werden. Durch die "Konsolidierung der Apotheken" - also Schließung von acht bis neun Apotheken - erwartet Noll die Freisetzung von Apothekern für andere Aufgaben. Diese könnten sich in einer stärkeren pharmazeutischen Betreuung neue Tätigkeitsfelder suchen. Gleichzeitig musste er allerdings eingestehen, dass nur durch Personalabbau wirklich Geld eingespart werden könne.

Neben den Dienstleistungen für das eigene Unternehmen sieht Noll die Vivantes auch als Dienstleister mit Branchen-Know-how für Dritte. Dies wird allerdings erst möglich werden, wenn das Unternehmen seine Qualität am Markt zeigen konnte (siehe DAZ Nr. 28 vom 12. Juli 2001, S. 17).

Jahresabschluss 2000

Durch Beschluss der Delegiertenversammlung ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wollert-Elmendorff Deutsche Industrie-Treuhand GmbH mit der Abschlussprüfung der Jahresrechnung 2000 der Apothekerkammer Berlin beauftragt. Diese Prüfung fand im April 2001 statt. Das Ergebnis wurde von Jörg Mertin, Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, dargelegt. Das Ergebnis der Prüfung wurde mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk versehen.

Auch die Rechnungsprüfer hatten keine Einwände gegen den Jahresabschlus 2000, sodass der Vorstand entlastet wurde. Die nächste Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Berlin findet am 8. November 2001 statt.

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