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DAZ aktuell
DocMorris ist überlastet (Randnotiz)
So versuchte beispielsweise ein Kollege ein für seinen Vater ausgestelltes Rezept über 100 Aspirin protect 100 bei den Niederländer Päckchenpackern zu bestellen. Nach vierzehn Tagen kam Post aus Holland – nicht das gewünschte Arzneimittel, sondern ein Briefchen folgenden Inhalts:
Leider können wir Ihre Bestellung nicht annehmen
Liebe, Kundin, lieber Kunde, aufgrund der intensiven Medien-Berichterstattung über unsere Versandapotheke DocMorris erhalten wir täglich so viele Rezepte und Bestellungen, dass wir diese nicht so schnell wie gewohnt bedienen können. Bildlich gesprochen: Es gibt eine riesige Schlange von Kunden, die gern in unserer europäischen Apotheke ihr Rezept oder ihre Bestellung einlösen möchte. Damit Sie nicht unnötig auf Ihre Medikamente warten müssen, haben wir uns entschieden, Ihnen Ihre Bestellung zurück zu geben.
Unsere zurzeit 70 Mitarbeiter, von Pharmazeuten über IT-Experten bis zu Logistikern, kümmern sich rund um die Uhr um eine reibungslose Bearbeitung der Bestellungen und eine Aufstockung unserer Kapazitäten. Allein in den letzten vier Wochen haben wir 20 neue Mitarbeiter eingestellt, die momentan geschult werden. Sobald wir die Mannschaftsstärke aufgebaut haben, um auch all unsere Neukunden ihr Medikament innerhalb kurzer Zeit und in der gewohnten Qualität zu garantieren, erhalten Sie von uns eine Nachricht.
Denn: Sie brauchen Ihr Medikament innerhalb einer akzeptablen Frist. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis für diesen sicher ungewöhnlichen Schritt und danken für Ihr Vertrauen.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr 0800DocMorris-Team
Da möchte man den niederländischen Kollegen ja fast aushelfen, um diesen Ansturm zu bewältigen. Und wenn DocMorris kräftig aufgestockt hat, flauen die Bestellungen wieder ab. Was werden die 20 neuen Mitarbeiter dann tun?
Auf jeden Fall, das was jetzt mit DocMorris geschieht, gibt schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die SPD den bundesdeutschen Bürgern bescheren möchte: eine neue, schöne, schnelle, sichere und prompte Arzneimittelversorgung. Für einen PR-Gag ist das immer gut, aber für das höchste Gut, unsere Gesundheit?
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