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Weltnichtrauchertag: Umfassendes Tabakwerbeverbot gefordert
Nach Angaben von Schipanski rauchen je nach Altersgruppe zwischen 30 und 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Das durchschnittliche Einstiegsalter liege beim Rauchen bei 13,5 Jahren. In Kombination mit Bewegungsmangel und unausgewogener oder falscher Ernährung lebten diese Raucher mit einer "Zeitbombe, die ihre Wucht Jahre später in Form von schweren und tödlichen Krankheiten offenbart".
Viel zu häufig unterschätzt wird laut Schipanski, dass gerade in jungen Jahren der Grundstein für eine lebenslange Raucherkarriere gelegt wird. Dabei sei das Inhalieren von Tabakrauch ursächlich verantwortlich für 80 bis 90 Prozent der chronischen Atemwegserkrankungen, für mehr als 80 Prozent der Lungentumoren und mindestens ein Viertel aller koronaren Herzerkrankungen. Insgesamt rauchen nach Angaben der Deutschen Krebshilfe in Deutschland rund 20 Millionen Menschen, davon fast 18 Millionen in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen. 100 000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen des Tabakkonsums – rund 300 an einem Tag.
Angesichts solcher Zahlen kritisierte Schipanski, Deutschland isoliere sich "mit seiner industriefreundlichen Tabakpolitik zunehmend", während sich Länder wie Norwegen, Finnland oder Frankreich massiv dafür einsetzten, ihre Bürger vor den Schäden des Rauchs zu bewahren. Die Deutsche Krebshilfe fordert deshalb ein umfassendes Tabakwerbeverbot sowie ein Abgabeverbot von Tabakwaren an Kinder und Jugendliche.
In diesem Jahr steht der Weltnichtrauchertag, der von der Weltgesundheitsorgansation WHO ausgerufen wird, unter dem Motto "Ja zum Sport heißt nein zum Tabak". Schipanski erklärte mit Blick auf dieses Motto, die am 31. Mai beginnende Fußball-WM solle zum Anlass genommen werden, verstärkt auf die gesundheitsschädliche Wirkung des Rauchens aufmerksam zu machen.
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