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Berichte
LAK Baden-Württemberg: Initiative Pro Apotheke: Überwältigender Andrang
Eine beachtliche Mehrheit der Apothekerinnen und Apotheker des Landes haben sich zusammengeschlossen, um in eigenen Informationsveranstaltungen und in Presseveröffentlichungen vor Ort auf die Gefahren des Versandhandels aufmerksam zu machen.
Apotheke garantiert Nacht- und Notdienst
Die Weinstädter Apotheker etwa machen auf eine entscheidende Gefahr aufmerksam: die Bedrohung des Nacht- und Notdienstes durch den Versandhandel. "Nacht- und Notdienste sind ein Service für die Allgemeinheit, den die Apotheken zurzeit für eine bei weitem nicht kostendeckende Gebühr anbieten", so Apotheker Jürgen Frasch. Wer in der Not Medikamente brauche, bekomme diese in zumutbarer Entfernung zum gleichen Preis wie während der üblichen Öffnungszeiten.
Aufgrund des Zwangs zur Rationalisierung zu Ungunsten der Qualität würden nach Einführung des Versandhandels weniger Apotheken Notdienst machen. Frasch zu den Konsequenzen: "Das hieße, dass Kranke in der Akutversorgung weitere Wege auf sich nehmen müssen. Gleichzeitig ist die Erhebung einer deutlich erhöhten Notdienstpauschale die Folge."
Apotheker Dr. Peter Maisenbacher aus Sigmaringen berichtet, dass eine Dame, die wegen einer Akut-Erkrankung bei ihm im Samstags-Notdienst war, Näheres über die aktuelle Bedrohung der Institution Apotheke mit all ihren Servicleistungen wissen wollte. Nach der Lektüre des Initiativen-Flyers kam die Dame am Montag wieder zu Dr. Maisenbacher und war empört über die Pläne der Krankenkassen und der Politik, den Versandhandel für Arzneimittel einzuführen. Wie sich herausstellte, war sie Journalistin für ein regionales Lifestyle- und Kulturmagazin. So entstand ein großer Artikel unter der Überschrift "Bedroht!".
Wohnortnahe Versorgung nur durch die Apotheke
"Die Initiative Pro Apotheke hat diejenigen, die den Versandhandel fordern, sehr nervös gemacht", sagt Karin Wahl, Präsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. "Das ist gut so! Denn durch den unbändigen Wunsch der ,Deregulierung', der ,Liberalisierung' und der ,Stärkung des Wettbewerbs' durch Zulassung des Versandhandels riskiert die rot-grüne Regierung die Zerstörung des von Bürgern hoch geschätzten wohnortnahen Versorgungssystems der Apotheken mit Arznei- und Hilfsmitteln." Welche Konsequenzen damit verbunden wären, zeigt sehr anschaulich die Studie "Das Ende der Nahversorgung" von Oktober 2001, die über den Verband Region Stuttgart per Fax (0711/2 27 59-70) bezogen werden kann.
Die Kammerpräsidentin ruft alle Kolleginnen und Kollegen auf, nicht nachzulassen, Kunden und Patienten zu informieren. "Nutzen Sie dabei auch die Möglichkeit, Vorträge in Schulen, bei Selbsthilfegruppen, an Volkshochschulen, in Altenheimen, in Pflegezentren, bei sozialen Einrichtungen usw. zu halten", appelliert Wahl. "Übersehen Sie dabei nicht, dass Sie in Ihrem eigenen Verein, ob Sportverein oder Gesangverein, als Mitglied eine hohe Glaubwürdigkeit genießen!".
Eine Präsentation liegt für alle Interessierten im Vorstandssekretariat der Landesapothekerkammer bereit. Fordern Sie sie per E-Mail bei Renate Pieper an: renate.pieper@apothekerkammer-bw.de.
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