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Prisma
Erkältungstherapie: Doppelt hält besser
Einen derartigen Ansatz stellten kanadische Wissenschaftler vor kurzem in der Fachzeitschrift "Journal of Infectious Diseases" vor. Wie sie dort schreiben, mildert eine Kombinationstherapie bestehend aus dem H1-Antihistaminikum Chlorphenamin und Ibuprofen die Schnupfensymptomatik um 33 bis 73 Prozent. Eingesetzt hatten sie die Kombination im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten und doppelblinden Studie mit 150 gesunden freiwilligen Probanden, bei denen künstlich eine Rhinoviren-vermittelte Erkältung herbeigeführt wurde.
"Es handelt sich um eine wirkungsvolle Doppelstrategie", kommentiert der Studienleiter Jack M. Gwaltney. "Ein Teil der Behandlung setzt das infektionsauslösende Virus außer Gefecht, der zweite Teil blockiert die Immunantwort des Körpers, die die typischen Symptome bedingt." Die Methode sei somit effektiver als nur die Behandlung der Erkältungsbeschwerden oder des Virus. In der Studie erwies sie sich zudem als gut verträglich. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Die Lizenz für die Entwicklung eines entsprechenden Kombinationspräparates wurde bereits an das in Richmond ansässige Unternehmen Coldcure vergeben. Ob und wann ein Kombinationspräparat bestehend aus Chlorphenamin und Ibuprofen auf den Markt kommt, steht jedoch noch nicht fest. ral
Quelle: Journal of Infectious Diseases 2002, Vol. 186, Nr. 2, S. 147 – 154
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