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Rezepturen auf dem Vormarsch: Der Trend geht zur "Selbstgedrehten"
Wie die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) auf einer Presse-Demonstration in der Münchner "Marien-Apotheke" zeigte, sind rezepturmäßig hergestellte Salben, Kapseln und Lösungen auf dem Vormarsch: vor allem Dermatologen greifen gern zu diesen Verordnungen, weil damit die von Patient zu Patient völlig unterschiedlichen Anforderungen maßgeschneidert befriedigt werden können.
"Gerade bei Hautproblemen ist es von Vorteil, dass unsere Rezepturen keine Konservierungsstoffe enthalten", betonte Dr. Ulrich Krötsch, Vizepräsident der BLAK. Die Allergierate ist in den vergangenen Jahren exorbitant in die Höhe geschnellt, bestätigte auch Dr. Winfried Klövekorn, Dermatologe aus Gilching. Auch er schwört auf die handgemachten Salben, Cremes und Lotionen aus dem Apothekenlabor: "Das ist ein hervorragendes Angebot der Apotheker!" lobte Klövekorn. "Wir können damit individuell dosieren, auf den Hautzustand der Patienten eingehen und auch Wirkstoffe applizieren, die es nicht als Fertigpräparate gibt!"
Hautarzneimittel führen denn auch klar die Hitliste der "Selbstgedrehten" in der Apotheke an, unter anderem auch deshalb, weil sie – so Klövekorn – u. U. bis zu 35% billiger sind als Fertigpräparate. "Wir verdienen allerdings nichts an den Rezepturen," bestätigte Vizepräsident Krötsch, "aber aufgrund unserer Mischkalkulation geht das in Ordnung!"
Stark im Kommen sind speziell hergestellte Zytostatika: "Das wird von den Krankenkassen gefördert, berichtete Krötsch, "sie können damit die ambulante Versorgung der Krebspatienten sicherstellen – und die ist günstiger als ein Aufenthalt im Hospital!"
Daneben ist die Kunst des Salbenrührens und Kapselfüllens aber auch im normalen Alltag gefragter denn je: "Zum Beispiel müssen wir oft Lösungen oder Tabletten mit niedrigen Wirkstoff-Dosierungen herstellen, etwa für Babys und Kleinkinder, die schnell ihre Medikamente benötigen", erzählte PTA Katrin aus München. Und sie weist auf einen weiteren unschätzbaren Vorteil der "Maßgeschneiderten" aus den Apotheken hin: "Was wir da machen, das gibt’s in keiner Versand-Apotheke – das können nur wir!"
Und von diesem Argument lassen sich auch Kunden Überzeugen, die nicht aufs Geld schauen müssen: "Wir beliefern sogar einen Scheich aus den Vereinten Arabischen Emiraten!" weiß "Marien"-Apotheker Walter Schmitt aus München: "Der lässt sich seine spezielle Haartinktur von uns produzieren und in den Orient schicken!"
Steigende Allergieraten und notwendige Spezialdosierungen veranlassen die Ärzte zu immer mehr Rezepturen. Das heißt: die "Handwerkskunst" der Apotheker ist gefragter denn je – allein in Bayern werden jeden Tag rund 17 000 Arzneimittel für individuelle Bedürfnisse hergestellt. Wie die Bayerische Landesapothekerkammer auf einer Presse-Demonstration in der Münchner "Marien-Apotheke" zeigte, sind rezepturmäßig hergestellte Salben, Kapseln und Lösungen auf dem Vormarsch: vor allem Dermatologen greifen gern zu diesen Verordnungen, weil damit die von Patient zu Patient völlig unterschiedlichen Anforderungen maßgeschneidert befriedigt werden können.
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