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Prisma
Statt Oma noch mal Mutter werden?
Die Wissenschaftler stützen ihre Ergebnisse auf Berichte von 77 postmenopausalen Frauen im Alter zwischen 50 und 63 Jahren, die sich in den vergangenen zehn Jahren einer In-vitro-Fertilisation mit gespendeten Eizellen von Frauen im Alter zwischen 22 und 33 Jahren unterzogen hatten. Insgesamt gingen aus diesen künstlichen Befruchtungen 42 Kinder hervor, die durchschnittlich in der 39. Schwangerschaftswoche und mit einem Gewicht von etwa drei Kilogramm geboren wurden.
Die Schwangerschaften verliefen bei den meisten Frauen gut, allerdings hatten sie mit mehr Komplikationen als junge Schwangere zu kämpfen. So kam es gehäuft zu leichten Formen der Präeklampsie, bei jeder zehnten Schwangeren zu einer schweren Formen der Präeklampsie. 18 Prozent der Patientinnen mussten außerdem aufgrund eines Schwangerschafts-Diabetes behandelt werden.
Laut den Studiendurchführenden sollte das Auftreten dieser Komplikationen zwar in die Überlegung für eine späte Schwangerschaft miteinbezogen werden, mache diese aber nicht unmöglich. Die Komplikationen seien zeitlich begrenzt und behandelbar. Auch die Tatsache, dass ein Großteil der Frauen ihre Kinder per Kaiserschnitt zur Welt brachten, solle nicht gegen ein spätes Mutterglück sprechen, resümieren die Forscher.
Kritiker des "späten Mutterglücks" halten Schwangerschaften von Frauen nach der Menopause allerdings für ethisch bedenklich. Zumindest dürfte es für die Kinder nicht immer ganz einfach sein, wenn man ihre Mutter für die Oma hält.
Quelle: Journal of the American Medical Association 2002, Vol. 288, Nr. 18, S. 2320 – 2323
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