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Pharmagroßhandlung Sanacorp: Kooperation statt Einzelkämpfer
"Im letzten Geschäftsjahr hatten wir gute Ergebnisse, wie wir es nicht erhofft hatten", kommentierte Manfred Renner das abgelaufene Jahr. Im Vergleich zu 2001 wies das Geschäftsjahr 2002, so Renner weiter, das ganze Jahr über ein stabiles Umsatzwachstum auf. Der Gesamtumsatz des Pharmagroßhandels stieg nach Angaben des Bundesverbandes des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) um 4,6 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro.
Der Konzern der Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung entwickelte sich mit einer Umsatzsteigerung von 4,3 Prozent mit dem Markt. Die Bilanzsumme des Unternehmens ist 2002 mit 609,63 Millionen Euro in etwa so hoch wie 2001. Die Umsatzerlöse von 2002 liegen mit 2,34 Milliarden Euro höher als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss des Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2002 auf 19,0 Millionen Euro. Und der Cash-flow hat sich auf 1,55 Prozent erhöht, was einem absoluten Wert von 36 Millionen Euro entspricht. Ausdrücklich lobt Manfred Renner die Mitarbeiter des Unternehmens, die "ein hohes Maß an Engagement" gezeigt haben. Selbst bei der großen Flutkatastrophe letzten Jahres haben viele von ihnen selbstlos geholfen, die Arzneimittelversorgung aufrechtzuerhalten.
Vernetzen gegen GMG-Gefahren
Doch fern am Horizont zeigen sich bereits erste Gewitterwolken. So warnte der Vorstandsvorsitzende ausdrücklich vor den Änderungen im Gesundheitswesen, die zu Beginn dieses Jahres ihren Anfang nahmen. Das Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz (GMG) stelle, so Renner weiter, eine große Gefahr für den freien Apotheker dar. Schließlich fordert das Gesetz, das zum 1. Januar 2004 in Kraft treten soll, unter anderem die Aufhebung des Verbots des Versandhandels und erlaubt auch den Fremd- und Mehrbesitz von Apotheken.
Ebenso kommt die elektronische Gesundheitskarte auf die Gesellschaft zu. "Der Apotheker soll als Freiberufler künftig verwaltet und zentralisiert werden", schimpfte Renner unter großem Beifall der Vertreter. Wenn das GMG erst gelte, so der Vorstandsvorsitzende, würden Apotheken künftig nur noch als Ketten existieren können. Auf Anfrage eines Delegierten nannte Renner auch die Möglichkeit eines Franchise-Unternehmens.
Als Gegenmaßnahme empfahl der Sanacorp-Chef "enge Kooperationen der Apotheker". Nur auf diese Weise sei es möglich, sich miteinander zu vernetzen und sich auszutauschen. Dabei zeichnete der Vorstandsvorsitzende ein klares Bild von der Zukunft: "Nur durch enge Kooperationen ist es machbar, die Nachteile des Einzelkämpfers auszugleichen. Frei bleibt, wer sich stärker bindet." Als aus dem Saal die Frage kam, ob Unternehmen wie DocMorris oder Schlecker die nächste Zeit beliefert werden sollen, verneinte der Chef der Sanacorp vehement.
Aufsichtsrat wieder vollzählig, Dividende erhöht
Auf der Vertreterversammlung wurden auch die zwei auslaufenden Mandate des Aufsichtsrats wieder besetzt: Während Karl-Dieter Fuchsberger aus Altersgründen ausschied, stellte sich der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Funke erneut zur Wiederwahl. Mit großer Mehrheit wurde Funke in seinem Amt bestätigt und wiedergewählt.
Spannend wurde es, als sich für das verbliebene Mandat zwei Delegierte bewarben: Ursula Bockhorni-Imhoff aus Garmisch-Partenkirchen und Dorothee Bolliger aus Saarbrücken. Obwohl eher ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet wurde, gewann die Vertreterin aus Saarbrücken mit klarem Vorsprung.
Damit ist der Aufsichtsrat wieder komplett und besteht aus den Damen Bärbel Bullert, Andrea Holder und Dorothee Bolliger, sowie aus den Herren Jürgen Funke, Hans-Jürgen Ruff, Norbert Bartetzko, Ernst Buck, Jörg Dieckhoff, Dr. Harald Gaber, Matthias Großer, Holger Iven, Roger Kiene, Hans Rainer Koch, Dieter von Lochow, Eckart Narr und Dr. Peter Stein.
Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat wurde die Entlastung für das Geschäftsjahr 2002 erteilt. Ebenfalls Zustimmung fand die Gewinnverwendung des Geschäftsjahres 2002: Demnach erhalten die Aktionäre eine Dividende, die für die Pflichteinlage 7,0 Prozent zuzüglich 2,5 Prozent Bonus und für die zusätzlichen freiwilligen Anteile 5,0 Prozent zuzüglich 2,5 Prozent Bonus beträgt.
Auch der Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats über die Verwendung des Bilanzgewinns wurde angenommen. Dieser beträgt für das Geschäftsjahr 2002 unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von 650565,51 Euro insgesamt 6214012,24 Euro. Danach erhalten die Mitglieder eine Bardividende in Höhe von 5894471,30 Euro.
Auf der Vertreterversammlung des Pharmagroßhändlers Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung aus Planegg bei München zeigte das Unternehmen seine gute Bilanz. Aber der Vorstandsvorsitzende Manfred Renner warnte vor den neuen Gesetzen zur Gesundheitsreform. Als Gegenmaßnahme empfahl der Sanacorp-Chef "enge Kooperationen der Apotheker". Nur auf diese Weise sei es möglich, sich miteinander zu vernetzen und sich auszutauschen.
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