ComPharm

Strichcode entwickelt: DNA wird computertauglich

Wissenschaftler der Duke University haben ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe sich die genetische Information auf einem DNA-Strang in einen leicht lesbaren zweidimensionalen Strichcode umgewandelt lässt. Derart gespeichert ließe sich die Information in den binären Code von Computern übersetzen.

Die Anordnung der Basen zweier einzelner DNA-Stränge zum Komplementärstrang ist eine Aufgabe, die die Natur an und für sich selbst erledigt. Allerdings ist der Mensch mittlerweile auch in der Lage, in den Prozess einzugreifen.

Wissenschaftler der Duke University haben dies nun mit dem Ziel, die in der DNA gespeicherte Info computertauglich zu machen, getan. Das Ergebnis ihres Eingriffs wurde vor kurzem in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht.

Wie dort zu lesen ist, haben die Forscher DNA-Stränge mit so genannten Haarnadelschleifen versehen. Diese Schleifen bildeten nach der Anordnung der präparierten Stränge an einem zentralen DNA-Gerüst eine Art Strichcode, der mithilfe von Mikroskoptechnologie in Nullen und Einsen übersetzt werden konnte – also dem binären Code des Computers entsprach.

Auf der Basis dieser Arbeit wollen die Wissenschaftler neue Informationsspeicher für Computer ermöglichen. An DNA zur Energieversorgung und Informationsverarbeitung von Computern sind Wissenschaftler schon seit einiger Zeit interessiert. Die Technologie, die teilweise bereits zum Einsatz kommt, ermöglicht eine weitere Miniaturisierung der Rechner.

Die Übersetzung der DNA-Information in einen Strichcode passt sich in die bislang vorliegenden Forschungsergebnisse ein. Die Entwickler hoffen, mithilfe ihres Codes neue RAM-Speicher (Schreib-Lese-Speicher, der während der Arbeit für die Ausführung von Anwendungen und zum Speichern von Dokumenten verwendet wird) entwickeln zu können. ral

Quelle:

Proceedings of the National Academy of Sciences, Vorab-Onlinepublikation doi/10.1073/pnas.1032954100

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.