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Schmidt-Berater Lauterbach: "Beamte und Gutverdienende in die GKV"
Denkbar ist für Lauterbach demnach eine verpflichtende Erwerbstätigenversicherung mit einem festgelegten Leistungskatalog. Luxus-Medizin solle dann privat abgesichert werden. "Wer unbedingt Keramikkronen beim Zahnarzt haben will, der kann sich dafür selbst versichern und zusätzlich zahlen", sagte er. Der Wissenschaftler verteidigte den einheitlichen Leistungskatalog der Krankenkassen, denn ein Wettbewerb auf dieser Ebene würde einen großen Leistungskatalog für Reiche und einen kleinen für Arme nach sich ziehen.
Miet- und Zinseinnahmen einbeziehen
Lauterbach schlug darüber hinaus die Einbeziehung von Miet- und Zinseinnahmen der Versicherten zur Berechnung des Kassenbeitrags vor. Bisher orientieren sich die Beiträge nur am Arbeitseinkommen. Auch der Vorschlag, den Beitrag von Löhnen und Gehältern abzukoppeln und als Kopfpauschale zu erheben, müsse diskutiert werden, auch wenn dies zu großen Steuerbelastungen führen würde.
Nach Ansicht des Beraters von Ulla Schmidt, der auch Mitglied der Rürup-Kommission ist, ist genügend Geld im Gesundheitswesen vorhanden. Daher solle das System erst effizienter arbeiten, bevor neue Mittel hineingepumpt werden. Ein großes Problem sei die Abhängigkeit von der Konjunktur, das diskreditiere die GKV insgesamt. Die Konjunkturkrise habe dramatische Einnahmerückgänge bewirkt mit der Folge steigender Beiträge zur Verringerung des Defizits. Dagegen müsse es in Zukunft einen Puffer geben.
"20 Prozent billiger"
Die GKV könnte "20 Prozent billiger sein", glaubt Lauterbach, allerdings frühestens erst in zehn Jahren, wenn die Stärkung der Hausärzte und der Prävention sowie der Abbau der doppelten Facharztstruktur in Praxen und Krankenhäusern greifen würden.
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