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Berichte
Universität Kiel: Wir reißen ab und bauen neu
Zwei Wochen lang ausgeräumt
"Die Chemie stand Kopf und rückte zusammen", berichtet die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Pharmazeutischen Institut, Sabine Heberling. "Wir hatten in den letzten Tagen wirklich alle die Hände voll zu tun. Da wurden Kisten gepackt, Chemikalien entsorgt, Schreibtische geschleppt und Akten durch das Gebäude getragen. Organisation war gefragt, denn man soll ja alles wieder finden, wenn in 15 Monaten die Sanierung des ersten Laborgebäudes abgeschlossen ist. Danach kommt das zweite Gebäude der Chemie mit den Büros und Assistentenlaboren an die Reihe."
Nach zwei Wochen harter Arbeit ist das Gebäude nun leer. Außer ein paar Einbauschränken und den uralten Abzügen, die schon lange nicht mehr in Benutzung waren, ist in den Laboren nichts mehr zu finden. Die Umzugsfirma hat den Rest erledigt.
Im Hochschulranking der Illustrierten Stern hatten die Kieler beim Kriterium "Ausstattung der Labore" noch Minuspunkte kassiert; sie haben dies als Herausforderung verstanden, zumal das Pharmaziestudium in der Ostseestadt ansonsten beim Ranking als "Tipp für Zielstrebige" in hohem Ansehen steht. Lange hatte die Universität gezögert. Erst im Zuge der Bleibeverhandlungen von Prof. Dr. Bernd Clement kam Bewegung in das immer wieder aufgeschobene Projekt und wurde im Jahre 2001 genehmigt.
Abrissparty
"Das muss gefeiert werden", befanden die Institutsmitarbeiter. Viele von ihnen haben hier während des Studiums noch ihre Analysen gekocht. Und so kam Stimmung auf, als nach der zweiten oder dritten Bowle sowie einigen Portionen Salat und Grillfleisch der Sicherheitsbeauftragte Dr. Girreser Bauhelme hervorzauberte und damit den Startschuss für den Abriss gab. Dass Helme als Kopfbedeckung für Pharmazeuten/innen wenig kleidsam sind, störte die Partygäste nicht, die nun selbst Hand anlegten. Mit Vorschlaghammer, Brecheisen und Schutzbrille bewaffnet ging es in das Labor des ersten Semesters. "Hier hab ich im ersten Semester gestanden. Weißt du noch..."
Mit einigem Geschick wurden als Erinnerungstücke Fliesen aus den Arbeitsflächen herausgemeißelt. Jeder machte sich an seinem ehemaligen Arbeitsplatz zu schaffen und präsentierte dann stolz unter dem Beifall der anderen seine Trophäe.
Die Mitarbeiter/innen müssen nun für kurze Zeit Einschränkungen ihrer Arbeitsmöglichkeiten in Kauf nehmen. Dann aber dürfen sie sich auf ein Institut freuen, das – wie vieles andere jetzt schon bei den Kieler Pharmazeuten – einen Spitzenplatz im Universitätsvergleich beanspruchen kann. Und das wird natürlich auch wieder gefeiert.
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